Rezension

Tolle Protagonistin, fragliches Ende

The Maid -

The Maid
von Nita Prose

Bewertet mit 4 Sternen

Molly ist nicht wie andere Leute. Sie ist bei ihrer Grossmutter aufgewachsen, mit der sie bis zu derem Tod zusammen lebte und hat einen Job in einem Londoner Hotel als Zimmermädchen. Molly arbeitet sehr genau und gut. Aufgrund ihrer Persönlichkeit, die wohl irgendwo im Autismus-Spektrum anzusiedeln ist, merkt sie aber sehr oft nicht, dass andere Leute sie ausnutzen und Freundschaft nur vorgaukeln. 

Als ein Stammgast tot in seinem Bett aufgefunden wird, wird sie verdächtigt - vor allem auch deshalb, weil Molly sich anders verhält als andere Menschen. Ihre Unschuld zu beweisen gilt es jetzt.

Die Geschichte, die Nita Prose zu Papier gebracht hat, macht Spass zu lesen. 

Die Vorgänge im Hotel, die interessanten Nebenfiguren mit all ihren unterschiedlichen Eigenheiten und vor allem Mollys Persönlichkeit - alles ist toll beschrieben und man fliegt beim Lesen nur so durch die Seiten. 

Vor allem in der zweiten Hälfte, wenn der Krimi Fahrt aufnimmt, merkt man, wie toll die Autorin ihre Story aufgebaut hat. 

Nur die finale Auflösung am Ende passt da nicht wirklich rein, passt auch nicht recht zu Mollys Art, damit umzugehen und kommt vor allem aus heiterem Himmel. Mit der Auflösung kann ich so zwar leben, hätte es aber besser gefunden, wenn irgendetwas davon zu erwarten gewesen wäre. Da das Buch verfilmt werden soll, bin ich gespannt, wie diese Schlussszenen in der Verfilmung gelöst werden. 

Auf jeden Fall ist es mal ein etwas anderer Krimi. Aber vielleicht sollte man ihn nicht gerade während eines Hotelaufenthalts lesen ;-) 

Fazit: Auch wenn man sich aufgrund des fraglichen Endes streiten kann, nur schon allein wegen der originellen Protagonistin lohnt sich dieser gemütliche Krimi zu lesen.
4 Punkte.