Rezension

Anstrengende Hauptfigur

The Maid -

The Maid
von Nita Prose

Bewertet mit 2 Sternen

Zu vorhersehbar, eine anstrengende Hauptfigur und der Krimiteil kam eindeutig zu kurz

Molly liebt ihren Job als Zimmermädchen. Es beruhigt sie zutiefst, Zimmer "in einen Zustand der Perfektion zurückzuversetzen".
Doch als sie an diesen speziellen Tag die Suite der Blacks putzen möchte, findet sie Mr. Black leblos in dessen Schlafzimmer.
Durch Mollys sonderbare Art, gerät sie rasch in den Fokus der Ermittlungen.

Na ja, begeistern konnte mich das Buch nicht.
Ich finde sogar, dass dieser Roman durch seine Aufmachung eine echte Mogelpackung ist. Denn selbst für einen Cosy Crime gibt es auffallend wenig Crime. Und auch der Untertitel, "Ein Zimmermädchen ermittelt", ist maßlos übertrieben, denn ermittelt wird hier kaum etwas.

Was sehr gut gelungen ist, ist Mollys Charakterisierung. Da das komplette Buch aus Mollys Sicht geschrieben ist, erhält man als Leser tiefe Einblicke in ihre Psyche. Für mich war das manchmal schon zu genau beschrieben, denn aus ihrer Vergangenheit erfährt man wirklich alles. Das geschieht vor allem im ersten Drittel des Buches, was die Handlung ständig stocken lässt. Es zieht sich ziemlich, alles dreht sich nur um Molly und ich hatte das Gefühl, nie voranzukommen. Der Tote, der immer noch im Hotelzimmer liegt, rückt erst einmal in den Hintergrund.

Molly zeigt autistische Züge. Ihr fällt es vor allem schwer, die Absichten ihrer Mitmenschen zu durchschauen. Das macht die Handlung vorhersehbar, denn was dem Leser sofort klar ist, ist es noch lange nicht für Molly. Also kann man nur darauf warten bis der Groschen auch endlich bei ihr fällt. Und das dauert, und die Spannung leidet darunter.
Der Kriminalfall ist also nicht wirklich interessant, da man schon früh das meiste errät.

Dadurch das Molly bei ihrer Großmutter aufgewachsen ist, drückt sie sich stets übertrieben gewählt aus. Bei ihr klingt immer alles überkandidelt, wie bei einer englischen Lady oder so. Daran muss man sich erst gewöhnen, immerhin ist das ganze Buch in Mollys Stil geschrieben, aber ich mag so etwas sehr.

Fazit: Zu vorhersehbar, eine anstrengende Hauptfigur und der Krimiteil kam eindeutig zu kurz.
Aber wem Beschreibungen übers Bettenmachen oder Staubsaugen gefallen, kommt hier voll auf seine Kosten.