Rezension

Liebenswert

The Maid -

The Maid
von Nita Prose

Bewertet mit 4 Sternen

Ich muss gestehen, dass mich hier das schöne Cover angezogen hat und ich auch neugierig war, da ich zuvor noch keinen Cosy Crime gelesen habe.

 

Molly Gray ist Zimmermädchen im vornehmen Regency Grand Hotel und das aus vollster Überzeugung. Sie liebt ihre Arbeit, die festen Regeln und Abläufe und ein Hotelzimmer wieder in den Zustand der Perfektion zu versetzen, erfüllt sie mit Stolz.

 

Laut einiger Beschreibungen soll Molly autistische Züge haben, das kann ich nicht so beurteilen, jedoch nachvollziehen. Ihr fällt es schwer, die Mimik und Gestik von anderen Menschen einzuschätzen und muss sich daher vollkommen auf gesagte Worte verlassen. Sie ist sehr ehrlich und unverblümt, hält aber auch manches instinktiv zurück und hat eine ganz eigene Weise mit Mitmenschen umzugehen. Daher wird sie oft belächelt, verspottet, ausgenutzt und hintergangen.

Das hat mich beim Lesen auch sehr ärgerlich gemacht und ich hätte diese Personen gerne mal geschüttelt.

Molly wächst bei ihrer Großmutter auf und ihre Gran ist in ihrem Lebenswirrwarr eine unersetzliche Hilfe. Als Gran stirbt, ist Molly auf sich allein gestellt und die Erinnerungen an die Lebensweisheiten ihrer Großmutter sind für sie dabei eine große Stütze.

Nun findet Molly in ihrer Schicht einen Toten, den reichen Mr Black, liegend auf dem Schlafzimmerbett vor und sie gerät auch aufgrund ihrer Art und Weise schnell ins Visier der Verdächtigen.

 

Nach dem ersten Kapitel war ich mir erst nicht sicher, ob die Geschichte was für mich ist.

Nach einer kurzen Pause habe ich weitergelesen und Molly ist mir ans Herz gewachsen. Die Geschichte ist aus Mollys Sicht geschrieben und dadurch gewinnt man tiefe Einblicke in ihr Seelenleben und auch in ihre Vergangenheit.

Das und ihr Verhältnis zu ihrer Großmutter haben mir sehr gefallen. Die Sinnsprüche und Lebensweisheiten, die Gran in fast jeder Lebenslage „parat“ hatte, kamen zwar sehr häufig vor, aber haben halt trotzdem für mich gepasst. Sie kamen mir wie eine Orientierungshilfe in Mollys Leben vor, an die sie sich gerade auch noch lange nach dem Tod ihrer Gran gehalten und vor allem festgehalten hat.

 

Für mich persönlich war die Krimihandlung dann auch eher nebensächlich und nicht besonders ausgeprägt, da für mich schon fast zu Beginn klar war worauf das ganze hinausläuft. Auch das Molly ermittelt, fand ich jetzt im üblichen Sinn eher nicht. Dennoch kommt am Ende eine Wendung, die ich so nicht vorausgesehen habe, aber die ich offen gestanden nicht ganz nachvollziehen konnte, allerdings hat das einiges auch irgendwie erklärt…

Vielleicht kann ich das Ganze (will nicht spoilern) aber auch einfach nicht so beurteilen.

 

Insgesamt hat mich dieses schöne Buch aber wunderbar abgelenkt, ich habe mich zum größten Teil wohlgefühlt und ich habe es sehr gerne gelesen!