anders aber gut
Bewertet mit 4 Sternen
Laut Klappentext nimmt das Zimmermädchen Molly die Ermittlungen zum Tode von Mr. Black selbst in die Hand und ermittelt. Ich hatte mir auf Grund des Klappentextes eine skurille Miss Marple Geschichte vorgestellt. Und das ist hier so gar nicht der Fall. Ich brauchte deshalb einige Seiten bis ich mich auf das Buch und auf Molly einlassen konnte. Aber es hat sich gelohnt. Da Molly die Geschichte erzählt, sieht der Leser die Vorgänge aus ihren Augen. Auf Grund ihrer Besonderheit reagiert Molly jedoch nicht wie erwartet. So kann sie nur sehr eingeschränkt Gesichtsausdrücke lesen und interpretieren und Wahrheit nicht von Lüge oder Sarkasmuss unterscheiden. Das führt dazu, dass sie aus Sicht des Lesers oft naiv und unbedarft reagiert. Und es führt dazu, dass sie plötzlich die Hauptverdächtige ist. Spätestens ab dieser Stelle wird die Geschichte etwas märchenhaft. Molly erhält Hilfe von unerwarteter Seite, erkennt wer ihre wahren Freunde sind, alles wendet sich zum Guten und Molly hat sogar gelernt, ihre Mitmenschen besser einzuschätzen.
Das alles könnte so gewesen sein, aber wie realistisch das ist, mag jeder selbst entscheiden. Ich selbst habe Molly ihr happy-end gegönnt und mich über eine Geschichte gefreut, in der aus meiner Sicht alles gut wird.
Es gibt bestimmt spannendere und packendere Krimis aber wer sich gerne auf eine Wohlfühlgeschichte einlassen will, der kann mit Molly nicht viel falsch machen.