Rezension

Schwacher Serienauftakt

Die Verlorenen -

Die Verlorenen
von Simon Beckett

Bewertet mit 3 Sternen

Auftakt einer neuen Reihe, die aber nicht an die Hunter-Serie heranreicht.

Die Hunter-Reihe hat mich zu einem Beckett-Fan gemacht, der Auftakt zur neuen Serie mit Jonah Colley hätte es nicht vermocht.

Als der Elitepolizist Jonah Colley nachts am Londoner Slaughter Quay seinen alten Freund Gavin treffen will, entdeckt er mehrere Tote und wird selbst übel zusammengeschlagen. Zu allem Unglück wird Colley selbst verdächtigt, mit der Tat in Zusammenhang zu stehen. Bald kommt ihm der Verdacht, dass alles mit dem Verschwinden seines kleinen Sohnes Theo vor zehn Jahren zu tun hat. Für Theos Tod gibt Colley sich selbst die Schuld und plagt sich seit damals mit Vorwürfen.

Zunächst passt das Cover ganz wunderbar zum Inhalt, denn die Lagerhalle am Slaughter Quay spielt eine wichtige Rolle im Buch. Beckett kann nach wie vor flüssig schreiben, versteht es Spannung aufzubauen und Atmosphäre zu schaffen. Aber dafür fehlt es in diesem Buch an Tiefe, sowohl im Inhalt als auch bei den Charakteren. Die bleiben nämlich alle sehr blaß. Einige haben nur Statistenfunktion, andere treten auf und wieder ab, wie im Theater, nur immer wieder ganz ähnliche Szenen zu spielen. Insgesamt fehlt für mich ein schlüssiger roter Faden. Ja, es passt dann alles irgendwie, aber das hätte man auch eleganter machen können. Es wirkt sehr szenisch auf mich. Jonah Colley ist als Protagonist eher enttäuschend, er humpelt von einer unlogischen Handlungsweise in die nächste und erscheint wenig tatkräftig.

Der Thriller hat durchaus Spannung aufgebaut, man will wissen, wie es weitergeht. Ich habe das Buch auch schnell gelesen, hatte mir aber einen handwerklich wesentlich besseren Thriller erhofft. So bleibt das Buch nur knapper Durchschnitt. Die nächsten Teile werde ich mir höchsten ausleihen, daher drei Sterne.