Rezension

Mitternacht am Slaughter Quay

Die Verlorenen -

Die Verlorenen
von Simon Beckett

Bewertet mit 5 Sternen

Fulminanter Reihenauftakt vom Thriller-König Simon Beckett

Als Thriller-Fan kommt man an Simon Beckett nicht vorbei, der mit seiner David-Hunter-Reihe eine riesige Fangemeinde aufgebaut hat. Nach sechs Bänden wurde Hunter nun in den Ruhestand geschickt, um Platz für einen neuen Ermittler zu machen. Simon Beckett hat mit "Die Verlorenen" einen fulminanten Reihenauftakt hingelegt, der mich atem- und schlaflos zurückgelassen hat.

Zum Inhalt: Jonah Colley ist Polizist bei der SCO19, einer bewaffneten Spezialeinheit des Londoner Metropolitan Police Service. Eines Abends erreicht ihn nach Feierabend ein Anruf seines ehemals besten Freundes Gavin. Dieses scheint in Schwierigkeiten zu stecken und bestellt Colley um Mitternacht zum Schlachterkai. Doch als dieser dort ankommt, ist von Gavin keine Spur. Schwankend zwischen Ehrgefühl und Neugier begibt sich Colley auf die Suche nach Gavin. Und stolpert direkt in ein Gespinst aus Lügen und kriminellen Machenschaften, das ihn selbst zu Fall bringen könnte.

Jonah Colley ist einer dieser Charaktere für die ich mitfiebere und mir Erfolg wünsche. Er hat viel durchgemacht, aber hat seine Entschlossenheit und sein Ehrgefühl dadurch nicht eingebüßt. Den inneren Wandel, den er im Verlauf des Buches durchmacht fand ich total spannend und am Ende hatte ich so einen richtigen "Wow"-Moment. Was für ein harter Hund, ich kanns kaum erwarten, wie es in den nächsten Bücher für ihn weitergeht.

Der Schreibstil und das Setting haben mich absolut abgeholt. ich fand das Buch ab Seite 1 unfassbar spannend. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen und habe mir entsprechend die Nacht um die Ohren gehauen. Zu groß waren die Neugier und der Nervenkitzel beim Lesen. Und immer mehr spitzten sich die Ereignisse zu, nur um sich am Ende in einem erbitterten Showdown zu entladen. Meine Überraschung am Ende war praktisch grenzenlos, genau wie Colley habe ich bis zum Schluss im Dunklen getappt. Chapeau an Beckett für diese verstrickte Storyline- er hat mich da kalt erwischt.
Beckett legt auch hier wieder eine raue Sprache an den Tag, dem Buch mangelt es nicht an detaillierten Beschreibungen und einer gewissen Brutalität, passend zum Setting der Geschichte.

Für mich war dieses Buch wieder ein echtes Leseerlebnis und in meinen Augen kann man mit einem Thriller von Simon Beckett auch nichts falsch machen, wenn man neu im Genre unterwegs ist. Von mir eine klare Empfehlung. Aber Vorsicht- Suchtgefahr!