Rezension

Der Spezialist

Die Verlorenen -

Die Verlorenen
von Simon Beckett

Bewertet mit 4 Sternen

Vor zehn Jahren verschwand der kleine Sohn des Polizisten Jonah Colley. Daran zerbrach seine Ehe und auch die Freundschaft zu seinem Kollegen Gavin. Umso überraschter ist Colley als Gavin in telefonisch um Hilfe bittet. Am Treffpunkt angekommen, findet Jonah ein Schlachtfeld vor, auf dem etliche Tote zu beklagen sind. Obwohl er doch eigentlich ein Opfer ist gerät Jonah unter Verdacht, etwas mit den Todesfällen zu tun zu haben. Er hat nur eine Chance, er muss selbst herausfinden, was geschehen ist.

 

In diesem ersten Band um den Ermittler Jonah Colley geht es gleich dramatisch zu Sache. Colley, der sich eine Mitschuld am Verschwinden seines Sohnes gibt, kommt in eine unangenehme Lage, nachdem er die Toten gefunden hat. Die Spurenlage ist schlecht und die Polizei stürzt sich auf ihn, anstatt in alle Richtungen zu ermitteln. Und so muss Jonah nachweisen, dass er nichts mit der Tat zu tun hat. Gleichzeitig will er herausfinden, weshalb Gavin ihn kontaktiert hat. Vielleicht ergibt sich sogar eine Spur zu seinem Sohn Theo, dessen Leiche nie gefunden wurde.

 

Wenn es etwas Neues von Simon Beckett gibt, ist die Aufmerksamkeit sofort groß. als Anhänger der David Hunter Reihe ist man vom Autor allerdings verwöhnt, sodass man dem „Neuen“ etwas skeptisch, aber auch neugierig begegnet. Bei einem Reihenbeginn müssen die Rahmenbedingungen zunächst abgesteckt werden, doch ein depressiver von Selbstvorwürfen zernagter Polizist ist ein wenig gewöhnungsbedürftig. Wenn dann auch noch die Kollegen gegen anstatt mit ihm ermitteln, fragt man sich, ob das so sein muss. Nichtsdestotrotz ist der Roman ausgesprochen spannend. Gebannt lauscht man beim Hörbuch dem akzentuierten Vortrag von Johannes Steck, der es ausgezeichnet versteht Sympathien zu wecken. Die Ermittlung gestatltet sich schwierig, weil Colley immer wieder Steine in den Weg gelegt werden. Wie er dem widersteht, nicht aufgibt und hartnäckig nach der Wahrheit sucht, ist fesselnd geschildert.

 

Auch wenn sich der Autor mit seiner Hunter-Reihe die Messlatte sehr hoch gelegt hat und er sie mit dem ersten Band um Jonah Colley ein klein wenig verfehlt, ist dieser Auftakt doch gelungen und macht Lust auf mehr.