Rezension

Für mich leider regnerisches Schmuddelwetter statt strahlender Sonnenschein

Mit dir leuchtet der Ozean -

Mit dir leuchtet der Ozean
von Lea Coplin

Bewertet mit 2 Sternen

Der neue Roman Mit dir leuchtet der Ozean von Lea Coplin wird als fesselnde und berührende Liebesgeschichte beworben, so dass ich mich auf ein mitreißendes und emotionales Sommerbuch gefreut habe. Leider konnte mich die Geschichte um Penny und Milo weder fesseln und mitreißen noch emotional berühren. Der Roman ist höchstens etwas für Zwischendurch, aber auch da muss ich gestehen, dass ich eher zu anderen Geschichten greifen würde.

Bei Mit dir leuchtet der Ozean handelt es sich um einen Roman aus dem dtv Verlag von der deutschen Autorin Lea Coplin. Das Buch ist als Einzelband erschienen und die Geschichte um Penny und Milo in sich vollständig abgeschlossen.

Nachdem sie ihr Studium abgebrochen hat, macht sich die junge Penny eher unfreiwillig allein auf den Weg nach Fuerteventura, um dort in einem All-inclusive-Club zu arbeiten. Womit sie am wenigsten gerechnet hat, ist dort auf Milo zu treffen. Milo, der vor einigen Jahren kurz mit ihr zur Schule gegangen ist. Milo, mit dem Penny nichts als Ärger verbindet – und vielleicht einen heißen verirrten Kuss, der immer noch fest in ihren Erinnerungen verankert ist. Doch Milo ist jetzt mit Pennys Zimmergenossin Helena zusammen. Doch Gefühle lassen sich einfach nicht steuern, auch wenn sie wissentlich schnurgerade in eine Katastrophe führen….

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch den poetischen Titel, welcher sofort mein Interesse geweckt hat, und dem schlichten, aber sommerlich schönen und thematisch passend gestalteten Cover.

So poetisch ich den Titel des Buches fand, so wenig konnte mich leider der Schreibstil von Lea Coplin überzeugen. Für mich sind durch die geschriebenen Worte keine Emotionen übertragen worden. Ich habe mich das gesamte Buch als fremde, außenstehende Person gefühlt, welche nicht wirklich an den Ereignissen im Solana Sunshine Club teilhat. Hinzukommend hat mich der gewollt junge Sprachgebrauch, insbesondere das wahllose Einwerfen von englischsprachigen Ausdrücken, eher genervt. Schon in der Leseprobe war zu erkennen, dass die Kapitel sehr kurz sind. Zunächst störte mich das nicht so, aber leider hat mich das im Laufe der Geschichte immer mehr im Lesefluss unterbrochen, gerade bei 2 Seiten kurze Kapitel, die für mich keine wirkliche Daseinsberechtigung hinsichtlich der erzählten Geschichte hatten.

Was die Autorin jedoch wirklich wunderbar hinbekommen hat, mein Interesse war von den ersten Seiten an geweckt. Ich wollte einfach alles erfahren: Was verheimlicht Milo? Was hat es mit Pennys Veränderung auf sich? Was ist in der Vergangenheit und nach dem Kuss passiert?

Die Geschichte wird nahezu abwechselnd in der Ich-Perspektive aus der Sicht der beiden Protagnisten – Penny und Milo – erzählt. Die meisten Kapitel spielen in der Gegenwart, jedoch gibt es wenige Kapitel, welche in der Vergangenheit spielen und so eine Möglichkeit gaben etwas mehr über die Hauptcharaktere herauszufinden.

Die beiden Protagonisten Penny und Milo waren mir keineswegs unsympathisch, aber ganz ist der Funke bedauerlicherweise auch nicht übergesprungen. Für meinen Geschmack hat man als Leser zu wenig außerhalb des Solana Sunshine Club über die Charaktere und was diese ausmacht erfahren. Auch kam mir die jeweilige Charakterentwicklung zu kurz beziehungsweise zu spontan. Leider konnte ich von der Anziehung von den beiden absolut nichts spüren. Die Geschichte konnte mich nicht emotional berühren, was zur Folge hatte, dass ich mit den Charakteren weder gelitten noch gehofft habe. Wirklich schade!

Auch zu den Nebencharakteren kann ich nicht wirklich viel sagen, da diese sehr flach geschrieben waren und sich meistens lediglich durch eine markante Eigenschaft, beispielsweise die Art und Weise wie Helena spricht, individuell von den anderen Nebencharakteren unterschieden haben.

Außerdem gibt es viele Handlungen und bewusste Entscheidungen von den einzelnen Charakteren, auf welche ich hier aufgrund möglicher Spoiler nicht weiter eingehen möchte, die mir die Liebesgeschichte madig gemacht haben.

Ich habe mich beim Lesen des Öfteren gefragt, wie ein so relativ kurzes Buch so langatmig geschrieben sein kann. Auf den etwas mehr als 300 Seiten ist mir persönlich viel zu wenig passiert. Die Tage plätschern ein nach dem anderen so dahin, ohne das handlungstechnisch etwas relevantes passiert. Das Ende, wie sollte es dann auch anderes sein, ist in meinen Augen völlig überdramatisiert, kommt unfassbar schnell und lässt viele, überwiegend die Nebencharaktere betreffende, Fragen in meinen Kopf noch offen, so dass auch diese nicht zufriedenstellend für mich war.

Abschließendes Fazit:

Alles in allem konnte mich Mit dir leuchtet der Ozean von Lea Coplin nicht überzeugen, so dass ich für dieses Buch keine Leseempfehlung aussprechen kann. Die Geschichte um Penny und Milo hat viel Potential, was für mich leider ungenutzt bleibt. Auch konnte mich die Geschichte weder fesseln noch berühren. Ich könnte mir aber vorstellen, dass gerade jüngere Leserinnen und Leser die Liebesgeschichte um Penny und Milo mit ihren vorhandenen Konflikten gefallen könnte.