Rezension

Leider nur Durchschnitt

Dance into my World
von Maren Vivien Haase

Bewertet mit 3 Sternen

Jade flieht aus der Kleinstadt, in der sie aufgewachsen ist, nach New York, um dort noch einmal neu anzufangen. Um sich über Wasser zu halten, jobbt sie in einem Cafe, indem sie ihre Kollegin Olivia kennenlernt, die schnell zu einer guten Freundin wird. Olivia ist Tänzerin und verbringt jede freie Minute im Move-District-Studio, wo sie auch Tanzunterricht erteilt. Nach anfänglichem Zögern begleitet Jade sie und wird schnell süchtig nach den Tanzkursen. Hier begegnet sie Austin. Doch kann sie ihm trauen, nachdem, was sie in ihrer Heimatstadt erlebt hat?

Ich mag Liebesgeschichten, die in der Welt der Kunst spielen und „Dance into my world“ von Maren Vivian Haase hörte sich von der Kurzbeschreibung her sehr vielversprechend an. Doch leider war ich in weiten Teilen von der Protagonistin genervt.

Jade ist ein einziger Komplex. Sie zweifelt an sich, ihrem Können, ihrem Leben und allem, woran man zweifeln kann. Leider bleibt ihr das mangelnde Selbstvertrauen bis zum Schluss des Buches erhalten. Zudem wiederholt sie in Gedanken gebetsmühlenartig, dass ihr in ihrer Heimat etwas Schlimmes passiert ist, sie früher anders war usw. Normalerweise stören mich Wiederholungen nicht sonderlich. Aber in diesem Buch wird das Mittel wirklich übertrieben. Es steigert nicht die Neugierde oder Spannung, sondern nervt und sorgt dafür, dass mein Interesse an dem „Was ist denn passiert“ erlahmt.

Zudem füllt die Autorin die Seiten mit einer endlosen Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten. Alle Räume, die betreten werden, müssen bis ins kleinste Detail beschrieben werden, ebenso wie die alltäglichen Dinge, die jeder Mensch täglich verrichtet, z. B. Tee trinken, Pizza essen. Auch an den uninteressanten Gedankensprüngen ihrer weiblichen Hauptfigur haben wir Anteil und erfahren genau, was sie zu ihren Haaren meint, was an ihnen stimmt und was nicht.

Gerettet hat das Buch für mich die wirklich süße Liebesgeschichte und der männliche Protagonist. Austin ist einfach Zucker und tut der Geschichte unglaublich gut. Genau solche Typen braucht das Land. Auch als Paar sind die beiden einfach toll und das Knistern ist bei mir angekommen.

An die Sprecherin Funda Vanroy musste ich mich erst gewöhnen. Gerade zu Beginn des Hörbuchs betont sie die einzelnen Wörter überdeutlich. Im weiteren Verlauf ist mir das nicht mehr aufgefallen. Allerdings kann ich nicht sagen, ob sie sich zu Beginn einfach einlesen musste oder ob ich mich an ihre Art gewöhnt hatte. Im weiteren Verlauf war sie okay für mich, jedoch auch nichts Besonderes.

Da mich die Liebesgeschichte überzeugen konnte, werde ich auch die nächsten beiden Teile lesen. Besonders auf die Geschichte von Olivia und Dax bin ich sehr gespannt.