Rezension

Rezension: "Dance into my world" von Maren Vivien Haase

Dance into my World
von Maren Vivien Haase

Bewertet mit 3.5 Sternen

Autor/in:            Maren Vivien Haase

Titel:                    Dance into my World

Reihe/Band:       Move District, Band 1

Genre:                 New Adult

Erschienen:        September 2021

ISBN:                    978-3-7341-1002-3

 

Transparenz

Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über eine Random House Testleser Aktion und das Random House Bloggerportal zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

 

Klappentext

Sie will die Vergangenheit hinter sich lassen, doch kann sie mit ihm den Neuanfang wagen?

Jade hat ein schlimmes Jahr hinter sich und ist erleichtert, ihrer Heimatstadt den Rücken kehren zu können. In New York will sie einen Neuanfang wagen und heuert in einem Café an, wo sie Olivia kennenlernt. Jade fällt es schwer, anderen zu vertrauen, sie lässt sich dann aber doch von der Tänzerin mit den blauen Haaren dazu überreden, an einer ihrer Hip-Hop-Classes im Move-District-Studio teilzunehmen – ohne zu ahnen, dass sie dabei auf Austin treffen wird. Der gut aussehende Tänzer ist zwar ein Sprücheklopfer, dabei aber sympathisch und witzig. Jade und Austin merken schnell, dass es zwischen ihnen knistert, doch dann droht Jades Vergangenheit sie wieder einzuholen …

 

Buch-/Reihentitel und Coverdesign

Das Cover zu „Dance into my world“ ist ein absoluter Blickfang! Die verschiedenen orangefarbenen Töne, gepaart mit vereinzelten rosé- bzw. lilafarbenen Vermischungen im unteren Bereich, glitzern und funkeln nur so um die Wette. Es ist eine abstrakte Darstellung gewählt worden, die überhaupt nichts über den Inhalt der Geschichte verlauten lässt. Die farblich dargestellten Formen erinnern an breite Pinselstriche, als würde man eine große Leinwand bemalen wollen. Der Titel der Geschichte ist in großen Blockbuchstaben über die komplette Front abgedruckt. Maren Vivien Haase ist als Autorin am oberen Rand erkenntlich gemacht worden.

„Dance into my world“ bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie „Tanz in meine Welt“ und klingt für mich nach einer recht spontanen Aktion, gleichermaßen unerwartet wie aufregend und hat mich auf elegant wirkende Art und Weise regelrecht angezogen. Ich habe sehr gehofft, dass das Tanzthema im Verlauf der Geschichte eine größere Rolle einnehmen wird. Der Reihenname ‚Move District‘ bspw. bezieht sich auf den Namen des Tanzstudios, was einen Teil des Settings auszumachen scheint.

 

Charaktere

Jade ist gerade erst aus einer Kleinstadt nach New York gezogen, hat einen Nebenjob in einem kleinen Café ergattern können und plant im nächsten Herbstsemester ihren großen Traum zu leben und an der Parsons Modedesign zu studieren. Sie hat eine sehr stille, schüchterne und zurückhaltende Persönlichkeit und hält Menschen absichtlich auf Abstand, da sie sehr große Vertrauensprobleme zu haben scheint. Auch von ihrer Familie hat sie sich seit ihrem Umzug sehr stark distanziert und führt nur sporadischen Kontakt. Jedoch konnte sie ihrer Kollegin und neuen Freundin Olivia nicht entgehen, denn diese ließ sich nicht abschütteln. Dank ihr versucht Jade einige Tanzstunden zu nehmen, um sich zu entspannen und ihre innere Kreativität wiederzufinden.

Austin ist Tänzer, gibt regelmäßig Unterrichtsstunden im ‚Move District‘ und ist zusätzlich die rechte Hand des Inhabers. Er ist gewissermaßen ein Profitänzer und möchte irgendwann vollständig von diesen Einkünften leben können. Nach außen hin wirkt er wie ein typischer frecher Sunnyboy, der es mit Nichts wirklich ernst meint und sich auch bei Frauen auf keinen speziellen Typ festlegen will. Doch lernt man ihn erstmal näher kennen, erkennt man schnell seine freundliche, charmante und überaus humorvolle Seite. Außerdem lässt er nicht locker, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat oder gar eine Chance wittert.

 

Schreibstil und Handlung

„Dance into my world“ ist das Debüt von Autorin Maren Vivien Haase und sie konnte mich mit ihrem Schreibstil nahezu direkt überzeugen. Locker und leicht, äußerst angenehm und flüssig bin ich durch die Seiten geflogen und konnte die Geschichte um Jade und Austin nur schwer aus der Hand legen. Trotzdem empfand ich das Erzähltempo als ein wenig kontrastreich, denn gerade der Handlungsstart verlief ein wenig zäh, weil nicht viel oder teilweise immer ähnliche Situationen passiert sind, die größtenteils dem normalen Alltagsgeschehen zuzuordnen sind, während zum Ende hin alles auf einmal ziemlich schnell passierte, damit man auch definitiv beim ‚Friede-Freude-Eierkuchen‘-Moment angelangte. Wiederum sehr gut gefallen haben mir insbesondere die sehr lebendig ausgestalteten Tanzszenen der Story, bei denen man einerseits Lust auf mehr bekommen hat und andererseits sehr gerne einfach mitgemacht hätte. Die Geschichte selbst ist durchgehend aus der Sicht von Protagonistin Jade in der ersten Person geschrieben, sodass man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken, Gefühle und ihr gesamtes Wesen nehmen konnte. Da es keine weitere Sichtweise gegeben hat, sorgte dies bei mir allerdings auch dafür, dass ich bei ihr viel mehr ‚Fehler‘ ausmachen konnte, als das vielleicht sonst der Fall gewesen wäre. Durch diese tiefen Einblicke wirkte Jade teilweise um einiges kindischer und sturer, als man für ihr angestrebtes Alter erwarten würde und machte dementsprechend manchmal höchstens den Eindruck eines Teenagers statt einer jungen Erwachsenen. Besonders ging mir an ihr auf die Nerven, dass sie für meinen Geschmack ihre Ablehnung und ihre Vertrauensprobleme gegenüber anderen Menschen viel zu lange aufrechterhalten hat und auch ihre Ausreden immer peinlich und unverständlicher geworden sind, als das es überhaupt ehrlich gemeint wirken konnte. Ihrem Verhalten entgegen standen allerdings eine ganze Menge sympathischer Nebencharaktere, die diese Geschichte definitiv lesenswert gemacht haben und man sich auch schon darauf freut, sie in den weiteren Bänden hoffentlich auf die ein oder andere Art und Weise wiederzutreffen. Auch das Setting New York und das Tanz-Thema des Buches haben mir sehr gut gefallen und eine ganz besondere Atmosphäre erschaffen, die auch bei mir ein paar Wünsche und Träume wieder hervorgerufen hat. Was mich dann aber doch immer mal wieder gestört hat und dementsprechend auch der Grund ist, warum die Geschichte von Jade und Austin kein Highlight für mich geworden ist, sind immer wieder auftauchende kleine Unstimmigkeiten innerhalb der Handlung, wie bspw. sich wiederholende Beschreibungen, unglaubhafte Interaktionen zwischen den Charakteren und auch die Tatsache, dass nur Jades ‚Problem‘ ausreichend behandelt worden ist und Austins gefühlt einfach unter den Teppich gekehrt worden ist. Letzteres mag vielleicht auch daran hängen, dass wir uns damit im zweiten Band der „Move District“-Reihe wahrscheinlich nochmal auseinandersetzen dürfen, aber auf dieser Ebene betrachtet hätten dem Buch ein paar weniger Seiten dann auch nicht geschadet, wenn vor allem das erste Drittel mit Jades Vorsicht und ihren Ablehnungsversuchen ein bisschen gekürzt worden wäre. Auch ein bisschen schade fand ich es, dass man zwar eine dauerhafte Anziehung zwischen den beiden Protagonisten gespürt habe, aber es doch für meinen Geschmack ein wenig an Intensität und auch dazu passenden Szenen gefehlt hat. Ein wenig mehr Prickeln und heißes Feuer hätte der Geschichte sicher auch gut getan. Nichtsdestotrotz hatte ich auf jeden Fall meinen Spaß mit Jade und Austin und bin gespannt, was die weiteren Bände für mich parat halten werden und welche Einblicke dort noch geliefert werden.

 

Fazit

Ein traumhaft schönes Cover, inhaltlich ein wundervolles kreatives Thema, aber leider hatte die Geschichte ein paar Längen, weshalb sie nicht ganz zu einem Highlight für mich werden konnte. Meine Freude auf Band 2 ist dennoch riesig und ich warte ganz gespannt auf Olivias Geschichte.

 

Bewertung: 4 YYYY von 5 Sternen