Rezension

Ein Thriller, der von der ersten bis zur letzten Seite fesselt!

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Katherine ist mit ihrem Sohn Harvey allein zu Hause, da sich ihr Mann Stephen auf einer Geschäftsreise befindet. Doch plötzlich hört sie, wie Stephens Wagen in ihre Einfahrt einbiegt, sich Schlüssel im Schloss der Haustür drehen und jemand das Haus betritt. Aber eigentlich sollte er doch erst in drei Tagen zurückkehren?

Alles hört sich nach ihrem Ehemann an, die Schlüssel und seine Jacke liegen an der gewohnten Stelle, doch als Sarah die Küche betritt, findet sie dort nicht Stephen, sondern einen ihr wildfremden Mann vor! Dieser behauptet auch noch felsenfest, ihr Ehemann zu sein, und trägt auch seinen Anzug und dessen Schuhe! Außerdem scheint dieser Mann auch alles über Sarah und ihre Familie zu wissen. Sarah ist verzweifelt und hofft, dass dieser Fremde vor allem ihrem Sohn Harvey nichts tut, der nur ein Stockwerk höher seelenruhig schläft…

 

Meine Meinung:

Bei „Phobia“ handelt es sich um das erste Buch, dass ich von Autor Wulf Dorn gelesen habe und ich hatte somit keine genaue Vorstellung von seinem Schreibstil und seinen Handlungen!

Nach dem Lesen dieses Buches muss ich jedoch sagen, dass Herr Dorn mich vollkommen überzeugt hat, da ich schon lange keinen so spannenden Psychothriller mehr gelesen habe! Teilweise konnte ich das Buch wirklich kaum aus der Hand legen, so gefesselt war ich von dem gesamten Plot! Die Idee eines Psychopathen, der besessen davon ist, jemand anders zu sein, fand ich zunächst schon sehr spannend! Dass es um einen solchen Menschen in „Phobia“ geht, macht bereits der Klappentext deutlich! Dennoch hält das Buch eine vollkommen andere Handlung bereit, als ich zunächst nach Lesen des Klappentextes dachte! Der Unbekannte, der als Stephen in Sarahs Haus eindringt, wandelt sein Wesen doch recht schnell und gibt sich nicht mehr konsequent als dieser aus. Dies fand ich jedoch teilweise etwas schade, da ich gerne noch über mehr Zusammentreffen zwischen Sarah und dem Unbekannten gelesen hätte. Diese Anfangsszene fand ich einfach ungemein spannend! Obwohl es anders weitergeht, als gedacht, kann Dorn in seinem Thriller die Spannung konsequent oben halten. Ohne viel Blut und Gemetzel schafft er es, den Leser neugierig auf den Fortgang der Geschichte zu machen. Besonders spannend fand ich die Perspektivenwechsel zur Sichtweise des Unbekannten, da man hier immer wieder etwas mehr über diesen herausfinden konnte! Auch den Einbezug von Sarahs altem Schulfreund Mark Behrend fand ich sehr gut, da es so mal nicht um die übliche Thrillerkonstellation Polizei – Täter ging, sondern ein Psychiater Mutmaßungen über das Denken und die Motive des Täters anstellt. Bis zum Schluss konnte ich aber immer noch nicht genau sagen, was da zwischen Sarah und Mark läuft! Irgendwie waren sie mir doch etwas zu vertraut im Umgang miteinander, vor allem da sie sich seit ihrer gemeinsamen Schulzeit ja ewig nicht gesehen hatten! Was Stephen angeht, hätte ich nie gedacht, dass dieser eine Affäre hat! Auch wenn man das ja schon häufig von Männern auf „Geschäftsreise“ gehört hat, habe ich da irgendwie gar keinen Gedanken dran verschwendet! Solche unvorhergesehenen Wendungen finde ich bei einem Thriller sehr wichtig!

Weitere Highlights des Buches waren für mich der Brief von Hiob an Sarah, seine Nachricht an Stephen und die Nachricht der Frau an Mark ganz am Ende des Buches. Vor allem letztere hat natürlich viele Fragen aufgeworfen, die man als Leser unbedingt beantwortet haben möchte. Ich persönlich fand dieses offene Ende jedoch nicht schlimm, da man sich so sicher noch auf eine Fortsetzung der Geschichte um Mark freuen kann. Ich wüsste ja schon zu gerne, was es mit dem „Hey, Doktor!“ auf sich hat!

 

Fazit:

Insgesamt gebe ich „Phobia“ fünf von fünf Sternen, da mich dieser Thriller wirklich überzeugt hat! Zum einen hat mir der Schreibstil von Wulf Dorn sehr gut gefallen, da er es schafft, mit einer schlichten Sprache enorm viel Spannung zu erzeugen und diese auch zu halten! Zum anderen hat mich der Inhalt sehr überzeugt, auch wenn dieser anders war, als zunächst angenommen! „Hiob“ und sein Schicksal taten mir zwischendurch und besonders beim Lesen seines Briefes an Sarah sogar leid, was jedoch natürlich nicht sein Verhalten entschuldigt. Diesen hätte ich jedoch gerne noch öfter in der Rolle von Stephen gesehen, was ich als kleinen Minuspunkt des Thrillers anführen würde! Dieser hat mich jedoch trotzdem gänzlich überzeugt, da ich schon lange kein Buch dieser Art mehr gelesen habe, das mich mit so wenig Blut und Morden so extrem spannend bei der Sache halten konnte! Ich habe „Phobia“ somit schon weiterempfohlen und werde dies auch in Zukunft sicher häufig noch tun! :)