Rezension

Phobia

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Bewertet mit 3 Sternen

Sehr reizvoll an diesem Roman fand ich ehrlich den Aspekt, dass sich hier jemand in des Leben eines anderen drängen will, in dem er dieses sogar 1:1 versucht zu übernehmen und einfach so tut, als wäre er derjenige und das vollkommen ohne Rücksicht auf Verluste oder auch darauf, dass es doch jemanden geben könnte, der ihn vielleicht erkennt. Allein dieser Ansatz hat das Buch extrem interessant für mich gemacht.

Leider muss ich nur sagen, wurde dieser Ansatz nicht so sehr ausgebaut, wie ich es gern gesehen hätte, so dass wirklich ein wenig mehr mit der Psyche des Lesers gespielt wird. Es war leider eher so, dass ich schon einiges viel zu früh wusste, einem einfach zu viel verraten wurde, als dass der Psychothriller noch wirklich den Anspruch hätte hegen können, dass ich mich fragen musste, was ist wahr, was falsch, wer ist verrückt und wer nicht, weil man es einfach wusste. Motive hinter den Vorkommnissen waren einfach zu schnell klar und bis auf das Ende, welches mir persönlich nicht wirklich zugesagt hat, war es mir fast schon ein bisschen zu durchschaubar im Hauptplot.

Dazu kam, dass der Thriller irgendwie eher ein Krimi war, fehlte mir halt einfach der ‚Thrill‘. Dadurch, dass man einfach zu viel wusste, kam es nur noch darauf an, zu verfolgen, wie Sarah und Mark der Sache auf die Spur kommen. Dabei ist es leider auch noch so, dass Vieles ein wenig verworren ist und mir teils auch einfach unlogisch vorkam, was ich ein bisschen schade fand. Jedoch muss ich gestehen, haben sich die beiden Charaktere Mark und Sarah so entwickelt, dass sie mir beide durchaus sympathisch wurden. Nur in Bezug auf Mark lässt das Ende, welches mir eh schon nicht so sehr zusagte, auf einfach noch zu viele Fragen offen, so dass es in diese Richtung gefühlt nicht mal ein wirkliches Ende gibt.

Durch das, was ich bisher schon vom Autor wusste, unter anderem, wie beliebt seine Romane sind und dem, was mir der Klappentext versprach, hätte ich einfach mehr bzw. etwas anderes erwartet. Vor allen Dingen wohl aber wirklich einen Psychothriller, der an die Nerven geht, was dieses Buch bei mir leider so gar nicht geschafft hat.