Rezension

Schlussendlich bleibt ein solider Thriller!

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Bewertet mit 3 Sternen

Eines Tages steht Nachts auf einmal ein Fremder in Sarahs Küche und gibt sich als ihren Mann aus. Er trägt seinen Anzug, fährt sein Auto und verhält sich so wie er. Aber er ist es nicht. Die Polizei will ihr nicht wirklich glauben und so macht sich Sarah zusammen mit ihrem Jugendfreund Mark an eigene Ermittlungen um herauszufinden was mit ihrem Mann tatsächlich geschehen ist, wer dieser Fremde ist und was er von ihr will...

Hinter "Phobia" steckt eine wirklich tolle Idee und das Buch beginnt auch direkt mit einem Knaller, der das Buch zu einem echten Pageturner macht. Alleine schon das Cover ist ziemlich gruselig, ebenso wie der Beginn der Geschichte, denn wer will sich schon vorstellen, dass jemand Fremdes auf einmal im eigenen Haus steht und viel mehr weiß, als er eigentlich wissen sollte? Der Einstieg ins Buch ist also mehr als nur gelungen, er fesselt regelrecht.

Das Buch ist in sechs große Abschnitte unterteilt, die wiederrum selbst in wirklich kurze Kapitel unterteilt sind. So gibt es einige Cliffhanger und man hangelt sich zwangsläufig von Kapitel zu Kapitel.

Die Hauptfiguren sind ebenfalls sehr gut gelungen. In Sarah kann man sich wirklich gut reinversetzen, ebenso wie in ihren Freund Mark, den man bereits aus Wulf Dorns anderem Thriller kennt. Ihm wird als Figuren-Einführung ein großer Teil gewidmet, der soweit gar nichts mit dem aktuellen Fall zu tun hat. Das hat den Lesefluss zumindest bei mir ein wenig gestört, weil ich die Geschehnisse um Mark gar nicht so wirklich einschätzen konnte und sie später auch nicht mehr wirklich aufgegriffen werden, von daher hätte dieser Teil meiner Meinung nach stark gekürzt werden können, denn so habe ich mir viel mehr von diesem Teil und dieser mysteriösen Uhr versprochen, als schließlich tatsächlich kam.
Nachdem es dann schließlich wieder um den eigentlichen Fall geht, konnte ich auch nicht anders als wilde Vermutungen aufzustellen, was es nun mit dem Verhalten des Mannes auf sich hat, der sich selbst für Sarahs Mann ausgab. Ein Nebenstrang, indem eben dieser Fremde, der sich selbst zum Schluss Hiob nennt, versucht unter allen Umständen seine Identität zu vertuschen und dabei sogar vor einem Mord nicht zurückschreckt, schürte diese Erwartungshaltung nur noch mehr, denn hinter dieser Figur hatte ich mir nach den Bemühungen schon noch eine Überraschung erwartet.

Die Erwartungen lagen hier also sehr hoch, leider wurde ich schlussendlich dann doch enttäuscht, denn viele Fragen wurden nicht beantwortet und die Auflösung fand ich dann auch weniger spektakulär als erhofft. Ein paar Handlungsstränge wie die Verschleierung Hiobs Identität oder die Episode zwischen Mark und seinem Doktorvater kamen mir im nachhinein einfach sinnlos vor und hätten auch weg gelassen werden können. Was dann von der Geschichte übrig bleibt ist sicherlich nicht schlecht, sondern ein ganz solider Thriller, mehr aber auch nicht. Meine Erwartungen konnte das Buch, obwohl es sie selbst schürte, leider nicht ganz erfüllen.