Rezension

Überwinde deine Angst!

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Sehr viel später, als alles vorüber war, schrieb Sarah Bridge­water in ihr Tagebuch: Das Schicksal ist ein lau­nischer Weichensteller. Es führt Menschen zusammen, nur um sie wieder zu trennen. Und wenn es ihm gefällt, begegnen sie sich wieder – auf Wegen, die man sich in seiner wildesten Fantasie nicht vorstellen kann. Ihre Hände zitterten, während sie diese Zeilen schrieb und sich an alles erinnerte. Die Angst war aus der Stille gekommen. Als habe sie auf den richtigen Moment gelauert, um dann mit aller Macht über sie und ihre Familie hereinzubrechen. Rückblickend wusste sie, dass es kleine Vorzeichen gegeben hatte. Erste leise Warnungen, die ihr jedoch entgangen waren. So hatte das Unheil seinen Lauf genommen, ohne dass jemand es aufhalten konnte. Es hatte sich aus der Dunkelheit angeschlichen und unvermittelt zugeschlagen."
S. 21

Sarah hat Angst. Große Angst. Um sich und ihren Sohn. Seit eines abends ein Fremder mit entstelltem Gesicht in ihr Haus kam und sich für ihren Mann ausgab. In einer halsbrecherischen Akion kann Sie fliehen, doch gibt es ein entkommen? Die Polizei glaubt ihr nicht, hilft ihr nicht. Sie ist auf sich allein gestellt. Kann Sie diesen Kampf gewinnen? Und was ist mit ihrem Mann passiert?

Versetzt man sich in Sarahs Lage kann einem dieses Buch einen gehörigen Schauder über den Rücken jagen. Ihr Mann ist weg, ein Fremder will seinen Platz einnehmen. Im Nebenstrang wird die Geschichte von Mark Behrendt erzählt und verläuft in einer Parallele, bis Mark und Sarah sich treffen. Mark ist gebeutelt vom Leben und versucht ein schmerzhaftes Ereignis aus seiner Vergangenheit zu vergessen. Ob ihn das gelingen wird?

Dorns Buch verursachte kein großes "Wow" bei mir am Schluß und doch bin ich beim Schreiben dieser Rezension unsicher über eine entgültige Bewertung. Denn wirklich neu ist die Geschichte nicht. Allerdings hat sie ihre Höhen und Tiefen, der Spannungsbogen wurde gelegentlich aufgebaut, konnte aber nicht auf Dauer gehalten werden. Die mitwirkenden Charakter waren mir symphatisch und im Verlauf der Geschichte konnte man einen Entwicklungsprozess mitverfolgen, der realistisch rüber kommt.

Daher mein Fazit: Eine solide Geschichte für zwischendrin. Durchaus mit Unterhaltungscharakter, ohne dabei für Angstschweiß zu sorgen.