Rezension

Etwas anders als erwartet, kann aber überzeugen

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Bewertet mit 4 Sternen

Kurzbeschreibung: 
Angst hat ein Zuhause
Eine Dezembernacht im Londoner Stadtteil Forest Hill. Sarah Bridgewater erwacht, als sie ihren Mann überraschend früh von einer Geschäftsreise nach Hause kommen hört. Doch der Mann, den sie in der Küche antrifft, ist nicht Stephen. Er trägt jedoch den Anzug ihres Mannes, hat dessen Koffer bei sich und ist mit Stephens Auto nach Hause gekommen. Der Fremde behauptet, Stephen zu sein, und weiß Dinge, die nur Sarahs Mann wissen kann.
Für Sarah und ihren sechsjährigen Sohn Harvey beginnt der schlimmste Alptraum ihres Lebens. Denn der Unbekannte verschwindet ebenso plötzlich wieder, wie er bei ihr aufgetaucht ist, und niemand will ihr glauben. Nur ihr Jugendfreund, der Psychiater Mark Behrendt, kann ihr jetzt noch helfen. Ein psychologisches Duell mit dem Unbekannten beginnt. Und von Stephen Bridgewater fehlt weiterhin jede Spur... *Quelle*

Zum Autor: 
Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem zwölften Lebensjahr. Seine Kurzgeschichten erschienen in Anthologien und Zeitschriften und wurden mehrfach ausgezeichnet. Sein 2009 erschienener Debütroman Trigger wurde ein internationaler Bestseller. Auch seine weiteren Romane sind inzwischen in zahlreiche Sprachen übersetzt. Nach zwanzigjähriger Psychiatrietätigkeit lebt er heute als freier Schriftsteller mit seiner Frau und einer Glückskatze in der Nähe von Ulm.

Meinung: 
Phobia ist der neueste Psychothriller von Wulf Dorn, einem meiner Lieblingsautoren, und ich war sehr gespannt auf sein neuestes Werk, da der Klappentext einiges versprach. Handlungsort des Romans ist die britische Hauptstadt London.

Dort leben Sarah Bridgewater, ihr Mann Stephen und ihr 6-jähriger Sohn Harvey. Stephen befindet sich für mehrere Tage auf einer Geschäftsreise, und Sarah und ihr Sohn sind allein zuhause. Doch auf einmal hält mitten in der Nacht Stephens Wagen vor der Tür, er betritt das Haus und Sarah will ihn schon überschwenglich begrüßen, als sich herausstellt, dass es sich nicht um Stephen handelt, sondern um einen ihr völlig unbekannten Mann, der sich für Stephen ausgibt.

Sarah bekommt es mit der Angst zu tun. Was will dieser Mann von ihr, warum drängt er sich in ihr Leben und vor allem: Was hat er mit Stephen gemacht, der spurlos verschwunden ist? Zusammen mit ihrem Jugendfreund Mark Behrendt, der sich gerade in London zwecks der Beerdigung seines Doktorvaters aufhält, macht sich Sarah auf eine gefährliche Spurensuche...

Wulf Dorn hat mit Phobia einen Psychothriller erdacht, der von Beginn an Gänsehaut verbreitet. Denn bereits am Anfang wird man Zeuge eines Mordes, dessen Zusammenhang mit der eigentlichen Geschichte lange im Dunkeln bleibt. Nach diesem Kapitel lernt der Leser Sarah Bridgewater kennen, die Protagonistin des Romans. Sie wird mit einem Unbekannten konfrontiert, der sich als ihr Mann Stephen ausgibt und sehr viele Details aus ihrem Privatleben weiß. Ihr gelingt zwar die Flucht aus dem eigenen Haus, doch der Mann bleibt ihr weiterhin auf den Fersen.

In Mark Behrendt, der Wulf Dorn-Lesern bereits aus seinem Debütroman Trigger bekannt sein dürfte, findet Sarah Hilfe auf der Suche nach ihrem Mann und dem Motiv des Unbekannten. Mark ist ein alter Jugendfreund Sarahs, man erfährt, wie es ihm seit den Vorkommnissen in Trigger weiter ergangen ist, doch blieb er meiner Meinung nach etwas blass und am Ende bleiben Fragen über ihn offen, die sich hoffentlich in einem der nächsten Bücher klären werden.

Die Lösung um den Unbekannten und sein Motiv war etwas anders als ich erwartet hätte, doch es konnte mich durchaus überzeugen. Häppchenweise wird dem Leser offenbart, was es mit dem Mann auf sich hat und durch welche schrecklichen Momente in seinem Leben er motiviert wurde. Im Vordergrund jedoch steht eindeutig Sarahs und Marks Suche nach dem Mann, der sich in ihr Leben schleicht und dies kann mit einigen recht gänsehauterzeugenden Momenten aufwarten.

Ich empfehle Phobia gerne weiter, auch wenn ich mit dem recht blassen Wiedersehen mit Mark Behrendt etwas enttäuscht war. Von seinem Charakter und seine Einbindung in die Geschichte hatte ich mir etwas mehr versprochen.