Rezension

Einfacher Plot, simple Sprache

Phobia - Wulf Dorn

Phobia
von Wulf Dorn

Der Autor Wulf Dorn hat zwei Jahrzehnte in der Psychiatrie gearbeitet und von diesen Erfahrungen zeugen seine Bücher, in denen immer wieder Menschen mit psychischen Problemen eine unheilvolle Ereigniskette in Gang setzen. So auch in „Phobia“, dem neuesten Psychothriller aus seiner Feder.

Handlungsort ist Forest Hill, der aufstrebende Londoner Stadtteil im Südosten. Dort leben Sarah und Stephen Bridgewater mit ihrem sechsjährigen Sohn Harvey. Als eines Tages ein fremder Mann in der Wohnung der Familie auftaucht, gekleidet und sich benehmend wie Stephen, und dazu noch behauptet, dieser zu sein, beginnt für Sarah ein wahrer Albtraum. Was geht hier vor sich, und wohin ist ihr Mann verschwunden? Ihre Umgebung zweifelt an ihren Aussagen, da sie an einer Angststörung leidet, aber glücklicherweise findet sie bei ihrem Jugendfreund, dem Psychiater Mark Behrendt Gehör, und gemeinsam machen sie sich daran, dieses Mysterium aufzuklären.

Soweit die Ausgangssituation, die sich durchaus interessant anhört und einen spannenden Psychothriller verspricht. Allerdings löst der Autor dieses Versprechen nur auf den ersten einhundert Seiten ein, danach verzettelt er sich in Nebensächlichkeiten, Wiederholungen und Banalitäten, sodass das Interesse des Lesers am Fortgang der Handlung leider recht schnell erlischt.

 Auf unerwartete Wendungen, wie sie in den ersten Büchern Wulf Dorns zu finden waren, wartet man in „Phobia“ vergebens, die Geschichte des Identitätsdiebstahls dümpelt recht zäh vor sich hin. Zusätzlich bremsen zahlreiche Handlungsstränge, die mit dem eigentlichen Fall so überhaupt nichts zu tun und auch zum Fortgang der Handlung absolut nichts beizutragen haben, das Tempo.

Für meinen Geschmack war die Story zu einfach geplottet, viel zu durchsichtig und die Sprache zu schlicht. Wenn man sich das Ende von „Phobia“ genauer anschaut, kann man davon ausgehen, dass es einen Folgeband geben wird. Aber auf diese Lektüre werde ich wohl verzichten.