Leserunde

Leserunde zu "Der Brand" (Daniela Krien)

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewerbungsphase: 23.07. - 05.08.

Beginn der Leserunde: 18.08. (Ende: 06.09.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Diogenes Verlags – 20 Freiexemplare von "Der Brand" (Daniela Krien) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Was tun, wenn die Liebe älter wird? Wenn die Entfernung zueinander schwerer wiegt als die Nähe? Leidenschaft und Erotik nur noch eine Erinnerung sind? Wie leicht ist es in der Mitte des Lebens, die großen Beziehungsfragen zu stellen, und wie kann eine Antwort lauten? Reichen die gemeinsam verbrachten Jahre, das gemeinsam Erlebte, die tiefen Gefühle des Anfangs auch dafür, den Weg gemeinsam weiterzugehen? Berührend und klug nimmt uns Daniela Krien in ihrem neuen Roman mit in eine Ehe, in der alles auf dem Spiel steht. Nach beinahe dreißig Jahren haben sich Rahel und Peter verloren. Drei Wochen auf einem einsamen Bauernhof in der Uckermark sollen weisen, ob es für sie noch einen gemeinsamen Weg gibt. Doch in der Gluthitze des Sommers, zwei Städter im Aussteigerdomizil, zwischen marodem Gemäuer und einer Schar versehrter Tiere, geschieht erst einmal gar nichts Positives. Zurückgeworfen auf die Gesellschaft des anderen, nehmen Wut und Hilflosigkeit überhand, Unausgesprochenes und Verdrängtes kommt zutage. Bis das Paar zu einer neuen Verständigung findet, zu neuen Rollen jenseits derer, die sie schon immer füreinander waren – und zu ihrer Liebe.

ÜBER DIE AUTORIN:

Daniela Krien, geboren 1975 in Neu-Kaliß, studierte Kulturwissenschaften und Kommunikations- und Medienwissenschaften in Leipzig. Seit 2010 ist sie freie Autorin, 2011 erschien ihr Roman ›Irgendwann werden wir uns alles erzählen‹, der von Emily Atef verfilmt wird. Ihr letzter Roman, ›Die Liebe im Ernstfall‹, stand monatelang auf der Bestsellerliste und wurde in 25 Sprachen übersetzt. Daniela Krien lebt mit ihren zwei Töchtern in Leipzig.

04.09.2021

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 98

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 98
Jamboo kommentierte am 19. August 2021 um 09:31

Mein Buch ist gestern angekommen, herzlichen Dank!

Ich hab auch sogleich damit begonnen und weil es mich fesselt, sowohl sprachlich als auch inhaltlich, den ersten Abschnitt gerade beendet.

Mit der Ehe von Rahel und Peter steht es nicht zum besten und nach und nach werden die Gründe dafür deutlich. Schwierig, ich bin gespannt ob sie am Ende eine Lösung für sich und ihre Beziehung finden. Tochter Selma mit ihrem Anspruchsdenken finde ich extrem anstrengend, könnte mir allerdings vorstellen, dass es auch nicht leicht ist, eine Psychologin als Mutter zu haben. Dazu kommt, dass Peter und Rahel sie im Alter von sechs Wochen zur Betreuung an Peters depressive Mutter weitergereicht haben, damit sie ihr Studium in Ruhe fortführen können. Ich glaube, das kann sich Rahel bis dato nicht verzeihen.

Peter ist mir momentan sympathischer als Rahel, er ist deutlich cooler im Umgang mit seiner schwierigen, zeitweise fast schon unverschämten Tochter (z.B. sein Statement S. 77 unten, "Weil wir Ossis sind...) und wie er schnell er mit den Tieren des Hofes klar kommt, deren Herzen ihm zufliegen zu scheinen, finde ich herzerwärmend.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 01:55

Ja so geht es mir auch Peter ist mir viel symphatischer
Rachel scheint ein sehr schwieriger Mensch mit vielen eigenen Problemen

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le_petit_renard kommentierte am 20. August 2021 um 17:36

Ich finde Selma auch furchtbar anstrengend. Sie wirkt sehr unsympathisch und ihre Ansprüche finde ich unmöglich. Allein schon die Aussage, dass sie nie sagen kann, dass sie die Eltern zu den Kindern aufs Land bringt. 

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 14:31

Jamboo: "Peter ist mir momentan sympathischer als Rahel"

Oh, das kann ich gar nicht so richtig sagen, wir kennen ja nur Rahel Gedanken, von Peter selbst wissen wir ja nur wenig (ich glaube eigentlich nur, dass er gut allein sein kann), das andere ist dann ja schon wieder durch Rahel "gefiltert"... Von Rahel kennen wir auch die negativen Gedanken, die sie ja z.T. schonungslos beschreibt. 

Das Statement gefiel mir auch sehr sehr gut... Ich denke gerade darüber nach, ob es wichtig ist, dass Rahel und Peter in der DDR gelebt haben - aber ich glaube eigentlich nicht... Diese oder ähnliche Probleme werden mit Sicherheit auch viele Menschen haben, die im Westen aufgewachsen sind...

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LisaH kommentierte am 23. August 2021 um 22:23

Wirklich guter Punkt! Es wäre spannend, auch ein Kapitel aus Peters Sicht zu lesen, um zu sehen, ob er dann anders wirkt. Ich glaube, nachdem er sich von Rahel im Stich gelassen gefühlt hat, lebt er jetzt in seiner ganz eigenen Welt. 

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flowers.books kommentierte am 30. August 2021 um 07:49

Oh ja stimmt - würde mich auch interessieren

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:19

Ja das denke ich auch, ich denke Peter ist ein netter Mensch, der nun nicht richtig aus seiner Haut kann, da Rachel ihn verletzt hat indem sie nicht ganz hinter ihm stand.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. August 2021 um 17:57

Das ist echt ein gutes Argument, so sah ich das noch nicht Dass wir praktisch in ihren Kopf schauen war mir zwar bewußt, aber so richtig bewußt habe ich mir noch nicht gemacht, dass es auch die negativen ungefilterten Gedanken sind. Du hast das aber Recht wir haben ja auch oft negative Gedanken.
Ich bin aber immer noch der Meinung das Rahel ein schwieriger Charakter ist. Und sie könnte mehr kommunizieren als alles in sich rein zu fressen. Sie denkt manchmal zu viel und redet zu wenig

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Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 16:42

Ich sehe das ähnlich wie Alsterschwan; dadurch, dass man Rahel und Peter aus sehr unterschiedlichen "Perspektiven" kennenlernt (bzw, eigentlich ja im Gegenteil, beide nur aus der Perspektive von Rahel), ist es schwierig, sie wirklich miteinander zu vergleichen. Bzw, Peter nicht durch die subjektive Färbung von Rahels Blick warzunehmen.

Peter wirkt insgesamt ruhiger und entspannter, aber was in seinem Inneren vor sich geht wissen wir nicht. Er hat ja auch seine Gründe, stundenlang alleine mit dem Pferd spazieren zu gehen - währenddessen hat er sicher nicht nur positive Gedanken. Die nehmen nur einfach etwas weniger Raum ein in der Geschichte, weil wir Rahels Gefühle viel unmittelbarer mitbekommen. Ich kann aber auch absolut nachvollziehen, dass einem Peter dann erstmal ein bisschen sympathischer ist, mir geht es genauso. Seine simplen, ehrlichen Erklärungen haben etwas.

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Alsterschwan kommentierte am 26. August 2021 um 20:45

Anna625: "Seine simplen, ehrlichen Erklärungen haben etwas."

Aber das ist nur das Gesagte, nicht das Gedachte... Nur als Beispiel: manchmal denken wir: ich könnte ihn/sie umbringen (na ja, vielleicht nicht gsnz so dramatisch :-) ), aber wir sagen es nicht und noch weniger: wir bringen ihn/sie nicht um....

Aber ja, auch bei mir kommt Petter pragmatischer und sympathischer rüber....

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Anna625 kommentierte am 27. August 2021 um 05:28

Ja, genau. Ich wollte damit auch nicht sagen, dass ich glaube, dass er sich dabei nicht noch mehr denkt. Aber ich mag die Art und Weise, wie er mit einem kurzen Kommentar Diskussionen beendet oder sagt "Es ist so und so" und die anderen, sogar Selma, das dann akzeptieren. Das hat für mich fast schon etwas Erfrischendes, weil er nicht zu ellenlangen Erklärungen ausholt, sondern es einfach kurz und knapp auf den Punkt bringt.

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Alsterschwan kommentierte am 27. August 2021 um 09:30

Da hast Du vollkommen recht!

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 27. August 2021 um 18:42

Ich mag das auch

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LisaH kommentierte am 23. August 2021 um 22:16

Ich bin noch hin und her gerissen, wie sympatisch mir die beiden sind. An sich haben beide ihre Kanten; von Peter hätte ich gehofft, dass er Rahel nicht nach einem Fehler so stark beurteilt und komplett das Interesse an ihr verloren zu haben scheint. Rahel kommt mir manchmal gefühlskalt herüber. Gleichzeitig habe ich bei ihr das Gefühl, dass sie gerne etwas dagegen machen würde. Deshalb stimme ich dir auch zu, dass Rahel wirkt, als bereue sie, Selma abgegeben zu haben. 

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Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 16:46

Dass sie das bereut, hat man ja auch an der Stelle gemerkt als sie sagte, erst in einem Seminar habe sie die Bedeutung hinter Selmas unkompliziertem Verhalten als Kind verstanden. Das war glaube ich für sie ein richtig erschreckender Moment der Erkenntnis, weil sie bis dahin dachte, dass ja alles gut läuft, und dann plötzlich festgestellt hat, dass es aus tiefenpsychologischer Sicht eben doch nicht so toll war. Das verfolgt sie sicher auch heute noch, weil sie aus Unwissenheit einen Fehler begangen hat.

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:20

Ich habe auch das Gefühl, das Rachel bis heute Schuldgefühle Selma gegenüber hat.

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:16

Ohje, Selma finde ich auch eine sehr anstrengende Person. Sie hat eigentlich alles, tollen Mann, viel Geld und ist trotzdem immer unzufrieden. Solchen Menschen geht es wohl ZU gut...

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Xana kommentierte am 07. September 2021 um 23:54

Naja, die Aussagen über Selma find ich persönlich etwas überspitzt. Sie wirkt auf mich zwar recht schwierig und sagt so manchen dummen Kram, aber ALLE Informationen, die wir über sie und Ihren Mann erhalten, werden von Rahel gefiltert. Und Rahel erscheint mir nicht gerade eine gute Menschenkennerin zu sein, was paradox ist, da sie Psychologin ist.

Man kann auch ohne es "ZU gut" zu haben, sich sein Leben durchaus anders vorgestellt haben und deshalb unzufrieden sein.

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Loly kommentierte am 04. September 2021 um 15:05

Momentan geht es mir ähnlich, ich empfinde Rahel manchmal als sehr anstrengend und kompliziert. Teilweise wirkt es sogar so, als würde sie sich aufgrund ihres Berufes, für eine bessere Kommunikationspartnerin halten...
 

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 01:52

Der Brand 1
Zu Anfang merkt man Rachel den Schwung und Erwartung des bevorstehenden Urlaubs an Der Brand der Urlaubs- Berghütte Zeit scheint im symbolischen Sinne ein typisches Zeichen des Niedergangs ihrer Ehe zu verkörpern. Doch könnte das Haus- Sitten des befreundeten Ehepaares eine Chance für Rachels und Peters Ehe werden. Daniela Krien spielt viel mit Symbolik .Der im Zerfall befindliche Hof, um den sich sichtbar schon lange nicht gekümmert wurde (Rosen nicht geschnitten, kaputte nicht reparierte Fensterscheiben, ich möchte jetzt aber nicht näher auf das Spinnennetz der Statue am Schambein eingehen :D),könnte man mit der Ehe und Peter vergleichen um diese sich wahrscheinlich jahrelang nicht pfleglich gekümmert haben. Aber eigentlich merkt man, dass sie zusammenbleiben wollen , aber es ist schwierig., weil sie schon zu lange sehr eigene Wege gehen und Peter sich im Stich gelassen fühlte
Peter scheint durch die Tiere aufzuleben .
Ist Peter eigentlich viel älter,? Er wirkt so
Ich weiß nicht ob Daniela Krien das Unterarmritzen der Tochter nicht doch zu verharmlost, zumal Rachel ja eine Psychologin sein soll
Die Erleichterung über den Auszug kann ich verstehen
Ich kann aber auch nicht verstehen warum sie als Psychologin sich so wenig mit den Gefühlen des Mannes auseinandergesetzt hat
Aber Angehörige merken wiederum vieles als Letztes

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Jamboo kommentierte am 20. August 2021 um 11:24

Ist Peter eigentlich viel älter,? Er wirkt so

Nein, ist er nicht. Er ist 55 Jahre, und Rahel eventuell ein wenig jünger, aber wenn, dann nicht viel. Er wirkt vermutlich so, weil er viel ruhiger und abgeklärter rüberkommt, aber auch er kämpft mit seinen Dämonen, nur anders als Rahel, aus deren Sichtweise erzählt wird.

 

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 12:25

Sie ist 49

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 14:47

Ach ja, ich mag es nicht dass die Pandemie angesprochen wird. Wenn ich einen Roman lese, möchte ich gerne dem Alltag entfliehen. Da darf es ruhig nocht ein Stück fiktiver sein

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Jamboo kommentierte am 20. August 2021 um 15:48

Die Pandemie spielt keine besondere Rolle, wird nur zwei oder drei Mal, quasi in einem Nebensatz erwähnt und bleibt sehr im Hintergrund.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 16:42

Dann hätte sie es ganz doch auch ganz bleiben lassen, oder?

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Charlotte kommentierte am 21. August 2021 um 18:02

Finde ich eigentlich nicht. Die Pandemie ist für alle eine Ausnahmesituation, die etwas mit einem macht. Das spielt vielleicht in einer Krise, in der Rahel und Peter sich befinden, noch zusätzlich eine Rolle, das wird man vielleicht im zweiten Teil sehen. Ich bin gespannt.

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Odenwaldwurm kommentierte am 22. August 2021 um 09:09

Das kann ich versehen, aber bei so einem Buch finde ich es nicht schlimm das die Pandemie in Nebensatz erwähnt wird. Wenn ich sicher gehen will das die Pandemie nicht erwähnt wird lesen ich Liebensromane.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 22. August 2021 um 11:23

Ne sooo eitler Sonnenschein soll es dann doch nicht sein. : D : D

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 14:48

Gittenen: "Ach ja, ich mag es nicht dass die Pandemie angesprochen wird." Ach, das fand ich relativ realistisch, es war doch nur ein Nebensatz, dass sie wegen der Pandemie in Deutschland Urlaub machen wollten? Irgendwie gehören doch solche Gedanken neuerdings in unser Leben?

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 14:45

Gittenen: " Der Brand der Urlaubs- Berghütte Zeit scheint im symbolischen Sinne ein typisches Zeichen des Niedergangs ihrer Ehe zu verkörpern"

Darüber denke ich auch nach, ob es so gemeint sein könnte...

"ich möchte jetzt aber nicht näher auf das Spinnennetz der Statue am Schambein eingehen"

Darüber habe ich etwas schmunzeln müssen...

"Ich weiß nicht ob Daniela Krien das Unterarmritzen der Tochter nicht doch zu verharmlost, zumal Rachel ja eine Psychologin sein soll"

Findest Du, dass sie es verharmlost hat? Sie sagt dazu, dass sie am dem Tag alle 14 Fenster geputzt hat + Fensterbänke innen und außen S. 63)... Sie schreibt in dem Zusammenhang wenig über Gefühle, aber sie hat reagiert...

"Aber Angehörige merken wiederum vieles als Letztes" Ja, das glaube ich auch!

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Gartenliebhaber kommentierte am 24. August 2021 um 17:22

"Ich weiß nicht ob Daniela Krien das Unterarmritzen der Tochter nicht doch zu verharmlost, zumal Rachel ja eine Psychologin sein soll"

Findest Du, dass sie es verharmlost hat? Sie sagt dazu, dass sie am dem Tag alle 14 Fenster geputzt hat + Fensterbänke innen und außen S. 63)... Sie schreibt in dem Zusammenhang wenig über Gefühle, aber sie hat reagiert...

Ja, ich finde auch, dass sie reagiert hat, aber sie wusste nicht, wie sie ihrer Tochter helfen sollte. Fensterputzen....äußere Ordnung herstellen und körperliche Tätigkeit....sich selber spüren.....

Ich bin kein Psychologe, aber ich habe gehört, dass Ritzen was mit sich selber wieder spüren zu tun hat. Ich bin erstaunt, wie viele Menschen dies tun.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. August 2021 um 18:06

Ritzen ist ein großes Alarmsignal für eine psychische Erkrankung.
Ja, sie hat reagiert mit zwanghaftem Putzen( eigentlich auch schon pathologisch ), aber gleichzeitig stellt sie ihre Tochter dar als ob sie nur Melodrama Tisch ist

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Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 17:05

Ja, sie hat reagiert mit zwanghaftem Putzen( eigentlich auch schon pathologisch )

Das Putzen finde ich schwer einzuschätzen. Sie tut das ja, weil es für sie in manchen Situationen keine andere Möglichkeit gibt, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Irgendwie muss sie Dampf ablassen, aber das kann sie nicht in einem Hobby tun, indem sie zB Sport macht oder sich künstlersch verausgabt. Das einzige was ihr bleibt ist da Putzen. Aber sie macht es ja nicht, weil sie einen Sauberkeitsfimmel hat - zählt es dann trotzdem als pathologisch? Es ist ein Zeichen von Stress, aber es geht ja nicht ums Putzen selbst, das ist eher ein Symptom.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 27. August 2021 um 18:45

Ja, ch glaube es zählt dann auch als pathologisch wenn man zwanghaft putzen muss um mit seinen Problemen klar zu werden

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. August 2021 um 18:08

Ja, der Brand auch als Zeichen zum Aufrütteln

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Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 16:58

Die Sache mit dem Verfall des Hauses als Analogie zur Ehe von Rahel und Peter ist ein guter Punkt, da musste ich beim Lesen auch gleich dran denken. Ich will da nicht zu viel hineininterpretieren, denke aber schon, dass das die Absicht der Autorin war. Das tolle Haus in Bayern war das wo man eigentlich hinwollte, eine blühende Ehe voller Liebe und allem was dazugehört, aber am Ende landen die beiden dann doch in einem zwar gemütlichen Haus, das aber schon bessere Tage gesehen hat - einer Ehe, die sich mehr auf freundschaftlicher Basis abspielt. Die verwelkten Blumen, abblätternde Farbe, leere Regenfässer. Die einohrige Katze, der flugunfähige Storch und das ausgediente Springpferd. Und natürlich das Spinnennetz ;) Allem sieht man an, was es mal war oder hätte sein können, aber so ist es nicht (mehr).

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Alsterschwan kommentierte am 26. August 2021 um 20:47

Das hast Du sehr schön ausgedrückt!

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le_petit_renard kommentierte am 20. August 2021 um 17:53

Ich finde Rahel sympathisch und verstehe ihren Frust total gut. Für ihren Mann ist sie so gut wie unsichtbar geworden und ich kann mit ihr mitfühlen, dass ihr das alles nicht reicht. Peter gefällt mir als Charakter nicht. Ich finde ihn gegenüber seiner Frau unmöglich und diese Ansicht, dass das nebeneinanderher Leben so gut sein soll, kann ich nicht nachvollziehen. Selma finde ich furchtbar anstrengend - die hätte ich auch nicht in meinen Urlaub eingeladen.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 20. August 2021 um 18:05

So unterschiedlich kann man es sehen was Rahel und Peter betrifft :))

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Jamboo kommentierte am 20. August 2021 um 19:25

Ja, das hab ich mir auch gedacht.

Und gerade das macht ja eine Leserunde so interessant.

Dann hätte sie es ganz doch auch ganz bleiben lassen, oder?

Vielleicht *grübel*... Es hätte sicher auch ohne Corona gepasst, aber möglicherweise war es auch für Schriftsteller ein so wichtiges Ereignis, dass sie es gern mit einbringen. Und es ist auch nicht komplett bedeutungslos, wenn es um die berufliche Situation von Rahel und Peter geht.

Wenn du an die entsprechenden Stellen kommst, wirst du verstehen, was ich meine *g*.

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Odenwaldwurm kommentierte am 22. August 2021 um 09:12

Sehr gut geschrieben Jamboo.

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Gartenliebhaber kommentierte am 24. August 2021 um 17:24

"Ich finde Rahel sympathisch und verstehe ihren Frust total gut. Für ihren Mann ist sie so gut wie unsichtbar geworden und ich kann mit ihr mitfühlen, dass ihr das alles nicht reicht."

Ich finde Rahel bisher nicht so sympathisch, aber ihren Frust gegenüber ihrem Mann kann ich verstehen.

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Charlotte kommentierte am 21. August 2021 um 11:25

Ich fand den Erzählstil anfangs etwas spröde, doch je mehr man über Peter und Rahel erfährt, als desto passender empfinde ich ihn. Ich kann noch gar nicht sagen, ob mir einer der beiden sympathischer ist, beide sind so sprachlos, die Atmosphäre empfinde ich sehr bedrückend und unangenehm. Beide scheinen mit der Ankunft ihrer Tochter und den Enkeln etwas leichter miteinander umgehen zu können. Es gibt sehr viele Vorwürfe, ausgesprochene und unausgesrpochene, nur Selma spart nicht damit. Aber  einander zuzuhören und versuchen Verständnis für einander zu haben, scheint lange her. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Selma nervt mich etwas, sie ist so egozentrisch. Aber vielleicht erfährt man im Laufe des Romans mehr, wie sich ihr Leben vorher gestaltet hat, was alle so hat werden lassen. 

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:21

Ich finde bei diesem Schreibstil passiert sehr viel zwischen den Zeilen, was es zu entdecken gibt...

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Hennie kommentierte am 21. August 2021 um 12:37

Gestern habe ich das Buch erhalten und sofort mit dem Lesen begonnen. Der Schreibstil von Daniela Krien gefällt mir gut. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche und läßt vieles zwischen den Zeilen "durchblitzen“. Für mich hatte der erste Leseabschnitt schon etwas Selbsterklärendes. Ich blickte in Draufsicht mit meiner Lebenserfahrung aus fast 50jähriger Ehe auf das Geschehen.

Das allererste, was mir am Verhältnis Rahel-Peter auffiel war, dass Rahel entscheidet, ohne ihren Mann zu fragen. Er hätte ganz sicher zugestimmt, in die Uckermark zu fahren. Als Psychologin fehlt mir bei Rahel irgendwie das Einfühlungsvermögen in ihre Nächsten. Sie blickt meiner Meinung nach viel zu sehr auf sich und ihre Situation, als auf ihren Mann und auf die Tochter (dass sie als Baby lange bei der tablettensüchtigen Oma war, sehe ich nicht als das Problem).

Rahel und Peter sprechen wenig miteinander. Es scheint keine Rituale zu geben, keine liebgewordenen, kleinen Zuwendungen, keine immerwiederkehrenden Zärtlichkeiten...der Geschlechtsakt scheint für ihn eine bedeutungslose, leere Hülse geworden zu sein. Also kann man es auch ganz sein lassen, so denke ich, ist seine Meinung.

Wieso reagierte Rahel so gleichgültig als Peter in die Sache mit Olivia P. gerät? Da hätte es doch viel Diskussion bedurft. Diskriminierungsfreie Sprache!

Es sind bereits so viele Dinge, die mir aufgefallen sind und Probleme beinhalten. Selma konnte bei mir auch nicht punkten. Was für eine seltsame, junge Frau! Ich empfinde sie als nervend, als sehr anstrengend.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 21. August 2021 um 14:46

Ich glaube sie haben ihre Ehe lange nicht gepflegt und zu wenig miteinander kommuniziert, Auch das was du schon mein Test, den Anderen bei Entscheidungen nicht mit einbezogen. Mein Mann und ich haben das immer gemacht, auch bei kleineren Entscheidungen, von Anfang an.
Ja, ich finde auch das sie in ihrem Beruf zu wenig emphatisch ist, das kann man auch nicht mit professionelle Distanz entschuldigen, denn die hat sie ja nicht.
Die einfache unaufgeregte Sprache gefällt mir auch

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Charlotte kommentierte am 21. August 2021 um 18:10

Ich hatte fast den Eindruck, Rahel wäre gern allein in die Uckermark gefahren. Als Psychologin kommt sie mir auch nicht sehr einfühlsam vor, bei ihren Klienten wendet sie Techniken an, aber Empathie sehe ich noch nicht. Aber vielleicht werde ich noch überrascht.

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Charlotte kommentierte am 21. August 2021 um 18:11

doppelt, gelöscht

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 15:00

Hennie: "Das allererste, was mir am Verhältnis Rahel-Peter auffiel war, dass Rahel entscheidet, ohne ihren Mann zu fragen."

Stimmt, dass ist mir auch aufgefallen... Ich hätte es nicht gemacht, ohne es mit Herrn Alsterschwan zu besprechen, vielleicht hätte ich gesagt: "Wahrscheinlich kommen wir, aber..." - Und ich hoffe, mein Gatte würde ähnlich reagieren...

"Wieso reagierte Rahel so gleichgültig als Peter in die Sache mit Olivia P. gerät? Da hätte es doch viel Diskussion bedurft. Diskriminierungsfreie Sprache!"

Ich habe ihr zugute gehalten, dass sie aus Peters Schilderung nicht die ganze Tragweite erkannt hat - danach hat sie ja alle Termine abgesagt und ist sofort zu ihm in die Uni gefahren...

Selma konnte bei mir auch nicht punkten."

Nein, wirklich nicht!!!

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flowers.books kommentierte am 27. August 2021 um 07:19

Das mit den "Entscheidungen abnehmen" ist mir auch aufgefallen. Ich kann Rahel noch nicht so richtig einordnen, finde jedoch dass diese Unart nicht für sie spricht.

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:23

Stimmt, dafür dass Rachel Psychologin ist von Beruf, ist sie oft hilflos und weniger einfühlsam in den verschiedenen Situationen.

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Anna625 kommentierte am 01. September 2021 um 09:34

Das stimmt. Ich denke, dass es wohl aber auch daran liegt, dass sie hier selbst betroffen ist. Wenn es um die eigene Familie, um Freunde oder einen selbst geht, ist es viel schwieriger, da objektiv zu bleiben und nicht die persönlichen Gefühle miteinfließen zu lassen.

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Odenwaldwurm kommentierte am 22. August 2021 um 09:07

Das Buch gefällt mir, wobei es ein paar Seiten gedauert hat bis ich angekommen bin. Der Schreibstil ist kurz und auf das Wichtigste gehalten, wobei zwischen den Zeiten viel versteckt ist, dass mir gut gefällt.

Die Charaktere finde ich interessant und ich freue mich noch mehr über sie zu erfahren. Ob wir Rahel oder Peter sympatische sind kann ich noch nicht sagen. Nur eines ich kann Rahel Frust versehen, dagengen die Einstellung von Peter versehe ich nicht ganz. Ich bin gespannt mehr zu erfahren.

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 13:42

Erstmal muss ich mich entschuldigen, dass ich jetzt erst einsteige, aber wir hatten meine Schwiegermutter zu Besuch - und ich hatte gedacht, ich komme   e t w a s  zum Lesen, aber ich habe die vergangenen Tage keine drei Zeilen gelesen - glaube ich jedenfalls...

Ich habe Eure Beiträge noch nicht gelesen, sondern will hier erst schreiben, was mir bisher so eingefallen ist.... Mir gefällt der unaufgeregte Schreibstil von Daniela Krien sehr gut, ich bin auch wunderbar in die Geschichte reingekommen. Rahel und Peter haben sich nach fast 30 Jahren "auseinandergelebt" - im wahrsten Sinn des Wortes, aber man merkt schon an Kleinigkeiten, dass sie beide ihre Ehe nicht als beendet ansehen, sondern schon nach Möglichkeiten suchen, sie zu "kitten" - bloß leider nicht gleichzeitig, sondern in Momenten, in dem es den anderen gerade nicht "passt"... Ob die Geschichte mit Olivia P. tatsächlich der Auslöser war, glaube ich irgendwie nicht. Es stimmt schon, Rahel hat Peter da nicht ernst genommen und sich nicht aktiv um den weiteren Verlauf gekümmert, aber "in den Rücken gefallen" (S. 49 unten) ist sie ihm nicht, finde ich.. Rahel als Psychologin mag vielleicht in ihrem Beruf gut sein, aber das ist ja häufig so, dass man dann im Privatleben "den Wald vor lauter Bäumen" nicht sieht (sagt man zumindest häufig über soziale Berufe - ich bin Sozialpädagogin und kann es zumindest etwas beurteilen - schließe mich da durchaus ein!)

Ob Selmas Probleme wirklich daran liegen, dass sie sie mit 6 Wochen zu Peters depressiver Mutter gegeben haben, kann ich nicht beurteilen, auf jeden Fall scheint sie mir vollkommen unausgeglichen zu sein, wobei bei Mutter-Töchter-Beziehungen ja häufig unausgesprochene Vorwürfe mitklingen...  Ich habe auch den Eindruck, dass Selmas Ehe auch gerade mal nicht besonders glücklich ist, denn mit wem telefoniert sie dann? Aber das werden wir vielleicht noch erfahren...

Dieses Buch macht mich wirklich neugierig im positiven Sinn: wie geht es mit Rahel und Peter weiter? Taucht jetzt auch noch Simon auf? Wurde er eigentlich auch zur Großmutter "abgeschoben", wie ist eigentlich die Beziehung zwischen den Geschwistern? Viktor scheint ja für Rahel eine wichtige Bezugsperson zu sein - kann er sich nach seinem Schlaganfall erholen (die ersten Nachrichten hören sich ja nicht besonders positiv an...)

So, jetzt räume ich erstmal die Wohnung (etwas)  auf, dann lese ich Eure Beiträge...

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 98
Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 23. August 2021 um 15:45

Genau so nannte ich es auch einfache unaufgeregte und doch schöne Sprache
Ja, das Timing stimmte nie, gut bemerkt
Mütter Töchter Beziehungen sind in der Tat oft sehr belastet, da kann man sich bemühen so viel man will, das kommt oft besonders zu tragen wenn Mütter und Töchter sich sehr ähneln und damit meine ich jetzt nicht in den negativen Eigenschaften, eher in der Art

Ich bin Heilpädagogik :))

Thema: Lektüre, Teil l; Seite 1 bis 98
Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 17:15

Die Sprache finde ich auch sehr schön. Ich habe den ersten Abschnitt jetzt tatsächlich am Stück gelesen (und lese auch gleich weiter), weil ich so wunderbar hineingefunden habe.

aber "in den Rücken gefallen" (S. 49 unten) ist sie ihm nicht, finde ich

Was das angeht habe ich mich auch sehr über Peters heftige Reaktion gewundert. Rahel wusste zu dem Zeitpunkt ja noch gar nicht, wie sehr das Thema an der Uni und in der Zeitung aufgebauscht wird. Hätte sie das geahnt, dann hätte sie ihn auch sicherlich unterstützt, das hat sie später ja dann auch gezeigt.

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:23

Dies ist mein erstes Buch der Autorin, ich finde den Schreibstil auch besonders und sehr schön!

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LisaH kommentierte am 23. August 2021 um 22:30

Direkt von Anfang an befinden wir uns im Alltag von Rahel und Peter. Wie schon im Klappentext angedeutet, steht ihre Beziehung im Mittelpunkt der Geschichte. Die Kommunikation zwischen ihnen hingt, sie scheinen sich auseinander gelebt zu haben. Gleichzeitig gibt es viele kleine Momente, in denen man bemerkt, wie vertraut sie sich über die Jahre geworden sind und dass sie die Macken des anderen kennen. Ab und zu kommt es auch zu gemeinsamem Glück, zum Beispiel freut sich Rahel, dass sie Peter Fisch kaufen kann oder als sie lächelt, wenn sie ihn singen hört. Diese Momente brecheb die scheinbare Gefühlslosigkeit auf.  
Ebenfalls interessant finde ich die Vergleiche mit Ruth. Sowohl was ihre unterschiedlichen Lebensstile, als auch die Beziehungen mit dwn Ehemännern betrifft. Rahel scheint fast Ruth etwas zu beneiden. 
 

 

 

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Alsterschwan kommentierte am 23. August 2021 um 23:10

LisaH.:"Gleichzeitig gibt es viele kleine Momente, in denen man bemerkt, wie vertraut sie sich über die Jahre geworden sind und dass sie die Macken des anderen kennen. Ab und zu kommt es auch zu gemeinsamem Glück, zum Beispiel freut sich Rahel, dass sie Peter Fisch kaufen kann oder als sie lächelt, wenn sie ihn singen hört."

Schön, dass Du es noch einmal erwähnst: aus diesen Gründen habe ich noch eine gewisse Hoffnung für die Beziehung der beiden!

"Rahel scheint fast Ruth etwas zu beneiden."

Ach nöö, das glaube ich nicht, sie beneidet wohl die feste Beziehung der beiden (?), aber sieht sie mehr als elterliche Freunde...

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Anna625 kommentierte am 26. August 2021 um 17:19

die feste Beziehung der beiden (?)

Wobei ich mir nach gewissen Anspielungen (die Skulpturen und Zeichungen von Edith und Rahel, Viktors Verhalten Rahel gegenüber, als sie noch ein Kind war) nicht mehr unbedingt so sicher bin, ob die Beziehung wirklich immer so fest war.

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 24. August 2021 um 18:16

Ja, sie möchten können aber nicht, irgendwie haben sie es verlernt und müssen es wieder lernen und der Urlaub auf dem Hof ist eine Chance
Apropos " Die Chance" von Stuart ist auch ein gutes Buch mit ähnlichen Thema ( nur so nebenbei)

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Alsterschwan kommentierte am 24. August 2021 um 19:36

Danke für den Buchtipp!

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Gittenen Bücherfresserchen kommentierte am 25. August 2021 um 10:09

Stewart O'Nan heißt er, sorry

Und der Rest ist irgendwie weggekommen 

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flowers.books kommentierte am 30. August 2021 um 14:49

Ja anscheinend - ich fand den Satz als sie spazieren waren

»Ich will mich nicht von dir trennen, Rahel, aber auf die Weise, wie du es brauchst, kann
ich derzeit nicht mit dir leben.«
»Auf welche Weise meinst du denn?«
»Auf die vollumfängliche.«

auch sehr traurig, aber zumindest ehrlich. Und man merkt, dass sich anscheinend viel angestaut hatte.

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Gartenliebhaber kommentierte am 24. August 2021 um 17:14

Der Einstieg macht mir Rahel zunächst einmal nicht so sympathisch, denn ich fand es schrecklich, dass sie nur an sich dachte und nicht an den Mann dessen Ferienhaus, was so lange in Familienbesitz war, abgebrannt war und nur das Geld zurückgefordert hat. Grausig....Ich kann verstehen, dass sie darunter leidet, dass ihr Mann sie nicht mehr körperlich begehrt. Merkwürdig jedoch fand ich, dass der Besuch ihrer Tochter sie nicht erfreut.... obwohl als diese dann da war, konnte ich es irgendwie sogar verstehen. Schwierige Konstellation.... aber es ist natürlich auch nicht toll, die Sprache der Tochter noch zu verbessern.... Klasse dagegen Peter, der dafür sorgt, dass die Kinder wieder auf dem Stuhl sitzen.... sonst hätten alle seiner Generation Essstörungen entwickelt.... Manchmal bin ich auch irritiert, was Kinder alles so dürfen und mit welchen Begründungen.... Die körperliche Nähe zwischen Selma und ihren Kindern ist so intensiv, dass es Rahel auffällt, was aber wiederherum daran liegt, dass sie so wenig Nähe zu ihrer Tochter hatte.... Ich glaube, dass die Kinder spüren, dass Selma irgendwie durcheinander ist.

Mrirgefällt die Geschichte bis jetzt sehr gut und ich mag die schönen Beschreibungen und die Leichtigkeit mit der sie sich lesen lässt, obwohl die Ereignisse bezüglich der Uni, Peter, Viktor, Selma alles andere als leicht sind.
 

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flowers.books kommentierte am 27. August 2021 um 07:17

Bis jetzt bin ich gut ins Buch gekommen. Der Schreibstil ist sehr angenehm.Peter ist mir bisher sehr sympathisch.
 

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Marta kommentierte am 27. August 2021 um 13:43

Das Buch liest sich schön, ich bin sofort in einen richtig schönen Lesefluss gekommen.

Mir ist Rahel sympathisch, Peter bislang nicht so. Ja, er hat eine wirklich fürchterliche Erfahrung machen müssen, aber Rahels spontane Erstreaktion fand ich natürlich und nicht so dramatisch, wie es bei Peter ankam.

Aber ich sehe die momentane Eiszeit auch temporär, noch habe ich nicht den Eindruck, dass die gemeinsame Zeit wirklich vorbei ist.

Selma hingegen, uff. Wie so so nebenbei einwirft, dass ihre  Eltern Alkohliker seien oder ihnen vorwirft, nicht für ein ordentliches Erbe zu sorgen. Schon ein sehr anstrengendes Kind.

 

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:25

Selma finde ich auch eine unmögliche Person. Dafür dass es ihr so gut geht, ist sie viel am jammern...

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DoraLupin kommentierte am 31. August 2021 um 17:45

Da dies meine erste Leserunde auf wasliestdu ist,  hoffe ich dass ich hier alles richtig gemacht habe und die Antworten auch hinter dem jeweils passenden Beitrag angekommen sind :)

Nun meine Meinung zum ersten Teil des Buches...ich habe sehr gut in die Geschichte reingefunden und einmal angefangen konnte ich kaum aufhören weiter zu lesen. Ich mag den Schreibstil sehr gern. Es ist das erste Buch der Autorin das ich lese, der Schreibstil ist unglaublich angenehm und leicht zu lesen, und dennoch ist soviel zwischen den Zeilen spürbar, das finde ich einen grandiosen Mix!

Auch die Personen sind wunderbar gezeichnet, man merkt von Anfang an, dass zwischen dem Paar nicht alles in Ordnung ist, ihr Umgang miteinander ist kühl und jeder lebt sein Leben, Zweisamkeit gibt es kaum mehr.Trotz das das Buch nicht dick ist, ist es sehr tiefgründig, finde ich.

So ganz symphatisch finde ich weder Peter noch Rachel, aber trotzdem geben sie ein authentisches Paar ab. Peter ist mir dahingehend symphatisch, dass er sich gut um die Tiere kümmert. Das Peter es nicht gut fande, dass seine Frau nicht hinter ihm stand, kann ich einerseits verstehen, trotzdem reagiert er dafür ganz schön hart. 

Wen ich ja überhaupt nicht mag ist Selma. Ich finde sie ganz fürchterlich, ihr Mann tut alles für sie, verdient eine Menge Geld und sie meint alles steht ihr zu und sie macht noch dumme Bemerkungen über ihre Eltern, die kein eigenes Haus besitzen. So darf meiner Meinung nach niemand reden, erst recht nicht wenn er kaum etwas zum eigenen Lebensstandart beigetragen hat. Und Rachel hat nun große Schuldgefühle ihrem Kind gegenüber, diese finde ich aber nicht ganz so schlimm wie Rachel tut. Auch heutzutage gibt man sein Kind früh in die Krippe und sie bekommen keinen psychischen Schaden...

Nun bin ich gespannt wie es weiter geht, es passiert ja zwischenmenschlich unglaublich viel! 

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Nil kommentierte am 01. September 2021 um 08:23

Mir gefällt es mächtig gut! Zwar eine skurrile Ausgangslage, dass das Ferienhaus abbrannte, aber kann passieren! Ich bin sehr begeistert von der Art wie Daniela Krien die Figuren beschreibt und die inneren Sehnsüchte der Protagonistin wiedergibt. Bezeichnet ist schon die Auseinandersetzung im Stillen mit der Vergangenheit, warum die Dinge so kamen, warum so erzogen wurde und wie die DDR dort eine Rolle spielte. Alles nicht im Detail beschrieben, aber trotzdem erkennt man die Auswirkungen.

Und diese Spannungen in den Beziehungen kann man förmlich spüren - zum einen zwischen ihr und Peter und zum anderen zwischen ihr und Selma. Wahnsinn. Manches mal kann ich sie verstehen und manches mal muss ich den Kopf schütteln über ihr Verhalten.

Wo ich mir selbst noch keine rechte Meinung gemacht habe, ist der Umstand, dass sie Psychologin ist. Da würde mich ihr Verhalten als Mutter während des Studiums doch arg irritieren. Man lernt wie die Psyche schon früh Schaden nehmen kann und dann lässt man sein Kind bei der depressiven Schwiegermutter? Da bin ich mir noch nicht so sicher, ob die Berufswahl für die Protagonistin nicht lieber eine andere hätte sein sollen also für den Roman.

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Loly kommentierte am 04. September 2021 um 15:14

Ich muss zugeben, dass es mir nicht so einfach gefallen ist, in das Geschehen einzusteigen. Mir fiel es schwer Peter und Rahel einzuschätzen. Mittlerweile finde ich das Buch ganz spannend, es ist aus dem Leben gegriffen und ich bin neugierig, wie sich die Ehe zwischen den beiden Protagonisten weiterentwickeln wird. Der Schreibstil von Daniela Krien ist sehr einzigartig und die Handlung ist sehr detaillreich beschrieben. Auf der einen Seite passiert echt viel und man kommt nicht wirklich voran, auf der anderen Seite verfliegen die Seiten, sobald man im Flow ist. Ich habe Ruth sofort ins Herz geschlossen, weil sie so direkt und unbeschwert ist, wenn man von der Sache mit Viktor absieht. Selma kann ich nicht wirklich einschätzen und ihre Söhne empfinde ich teillweise als sehr anstrengend. Ich bin sehr gespannt wie es weiter geht und erwarte eine Persönlichkeitsentwicklung bei Rahel, denn ich habe das Gefühl, sie hat keine Ahnung, was ihr Verhalten alles anrichten kann.

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Xana kommentierte am 08. September 2021 um 00:00

Ich bin verwundert über Rahels Charakter und empfinde sie als sehr unsympathisch. 

Sie ist Psychologin. Sie hat bereits beim Studium knallhart ignoriert, dass Peters Mutter depressiv ist. Erst, als Peter es recht direkt sagt, kommt sie auf die Idee, er könnte Depressionen haben (ist ja nicht so, dass es da einen Haufen Hinweise gab). Sie liebt ihren Sohn ganz offen mehr, da braucht sie das auch nicht als "anders" zu umschreiben.

Achja und Aussagen wie "es gab im Osten Wichtigeres zu tun als Babys durch die Gegend zu tragen" und "sie können froh sein, geboren worden zu sein" (S.97) machen Rahel für mich zu einer extrem egozentrischen Person. Wer Kinder zur Welt bringt, soll sich gefälligst um sie kümmern. Und keiner von uns wäre traurig, nicht zu existieren – wir würdens dann nämlich nicht mitkriegen. Mit der Geburt eines Menschen tut man nicht dem Geborenen, sondern sich selbst einen Gefallen.

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gagiju kommentierte am 09. September 2021 um 12:34

Ich habe auf einen Rutsch bis Woche 2 gelesen und bin völlig gefangen. Daniela Krien versteht es sehr gut, das Innenleben ihrer Personen zu schildern. Insbesondere Rahel kann ich sehr gut nachempfinden, ihre Verzweiflung ob Peters Distanz, Selmas Anders-Sein und scheinbarem Lebenschaos. Gleichzeitig die Versuche, bei sich selbst zu bleiben, mit ihrem eigenen Zimmer, Yoga, Spaziergängen, dem Kochen von leckerem Essen - ich kann jede Minute bei ihr sein und sie verstehen, auch wenn ich es wahrscheinlich anders machen würde. Oder auch nicht.

Die Vaterfrage ist spannend, bin gespannt, ob es da noch eine Lösung gibt, aber ist auch gar nicht SO wichtig, glaube ich.

Peter bleibt für mich etwas grau und düster in seiner Distanziertheit, lediglich seine heitere Ruhe im Umgang mit den "unerzogenen" Kids setzt farbige Lichtpunkte. 

Wunderschöne Landschaftsbeschreibungen!

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