Rezension

Rahels Seelenleben

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 4.5 Sternen

Nach der langen Lockdownzeit haben sich Peter und Rahel auf ihren Urlaub in den Bergen gefreut. Als sie die Nachricht erhalten, ihr Ferienhaus ist einem Brand zum Opfer gefallen kommt das Angebot, den Hof von Ruth und Viktor zu beaufsichtigen, genau richtig. Jetzt geht es also von Dresden in die Uckermark auf den einsam gelegenen Hof. Hier können sie die Beiden nach über 30 Jahren Ehe mit ihrer Zukunft auseinandersetzen. Peter, der Literaturprofessor, ist zunehmend mit seinen Studenten und seiner Lehrtätigkeit unzufrieden und findet kein Gehör bei Rahel. Sie ist Psychologin und hat gerade in der Coronazeit sehr viele Patienten. Irgendwann haben sie sich auseinandergelebt, gehen nicht mehr im gleichen Takt. Rahel möchte in diesen 3 Wochen Klärung erhalten. Ihre Probleme werden zurückgestellt, als ihre Tochter Selma mit ihren beiden kleinen Jungen bei ihnen auftaucht und erklärt, sie möchte sich von ihrem Ehemann trennen. Auch Rahels Vergangenheit, die Suche nach ihrem Vater, beschäftigen sie. Ist es vielleicht Viktor? Dieser hatte einen Schlaganfall und ihre mütterliche Freundin Ruth ist zu ihrem Mann in die Reha gefahren. Seine Zukunft als Künstler ist nach dem Schlaganfall vorbei und sein Lebensmut sinkt.
Aus Rahels Sicht erleben wir ihre Wünsche und Träume an das Leben nach der Kindererziehung. Was erhofft sie sich von ihrer Ehe, wie soll ihr Leben weitergehen. Schriftstellerisch sehr gut geschrieben, vieles von dem Angesprochenen haben wohl die Meisten in der Mitte des Lebens selbst erlebt und für sich selbst Lösungswege gefunden.