Rezension

eine alltägliche Ehe

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 5 Sternen

Das Ferienhaus, in dem Rahel und Peter ihren Urlaub verbringen wollten, wird unglücklicherweise bei einem Brand zerstört. Nun heißt es umdisponieren. Das fügt es sich, dass Rahels alte Freundin jemanden braucht, der auf den Hof in der Uckermark schaut, während diese sich um ihren erkrankten Ehemann kümmern muss.

Die deutsche Schriftstellerin Daniela Krien beleuchtet in ihrem Roman Der Brand eine 30-jährige Ehe. Rahel und Peter haben eine Wohnung und Auskommen in Dresden, die erwachsenen Kinder sind längst selbständig. Der Sohn strebt eine Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr an. Die Tochter, selbst schon Mutter, steckt in einer Phase der Selbstfindung und damit verbundenen Beziehungsproblemen.

Rahel leidet an der Distanz, die sich in ihrer langjährigen Ehe zwischen ihr und Peter eingeschlichen hat. Ein Brand im Ferienhaus stößt Ereignisse an in dieser Lebensgemeinschaft, in der das Feuer schon längst erloschen zu sein scheint.

„Jahrzehntelanges Austarieren liegt hinter ihnen. Sie sind weit gekommen miteinander.“

Daniela Krien schreibt über diese brüchige Beziehung so nah am Leben von Alltäglichem, ohne zu banalisieren, von Emotionen ohne eine Spur von Kitsch. Dieses Talent, das sie schon in „Die Liebe im Ernstfall“ gezeigt hat, setzt sich auch in diesem Buch fort. Eine wunderbare Lektüre, die ihren Platz in meiner kleinen Liste der Herzensbücher findet.