Rezension

Absolut lesenswert !

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 4 Sternen

Daniela Krien, Der Brand

Weil das Ferienhaus in den Bergen, das sie für ihren Urlaub gebucht haben, abgebrannt ist und eine Freundin ihre Hilfe braucht, verbringen Rahel und Peter drei Wochen Urlaub auf einem etwas heruntergekommenen Hof in der Uckermark. Dort werden sie nicht nur die Tiere und Pflanzen versorgen, sondern sich auch mit ihrer Ehe beschäftigen, die sie lange vernachlässigt haben. Anfangs gehen sie sich eher aus dem Weg, doch nach und nach suchen sie das Gespräch, verbringen Zeit miteinander, lassen sich aber auch ihre Freiräume, die jeder von ihnen braucht um nachzudenken. 

 

Der Stil wirkte anfangs etwas spröde, nur die Beschreibungen aus der Vergangenheit waren zugänglicher. Für mich drückte dieses spröde die Atmosphäre zwischen Rahel und Peter aus, ihre Sprachlosigkeit, ihre Distanz, ihre Unsicherheit im Umgang miteinander. Doch je weiter ich gelesen habe, desto zugänglicher wurde der Sprachstil. Rahel und Peter versuchen aufeinander zu zu gehen, miteinander zu sprechen, sich zu erklären, wohl wissend, dass sie nicht schnell eine Lösung finden können, doch sicher, dass sie sich lieben.

Viele Bilder unterstreichen, wie sich die beiden jeweils fühlen. Rahel kümmert sich um die dahinwelkenden Pflanzen, Peter sich um die versehrten Tiere. Viele Sätze und Szenen, die zeigen, dass hinter der scheinbaren Härte Rahels doch noch Weichheit und Zuneigung ist.

 

Ein insgesamt sehr guter Roman, der flüssig zu lesen ist, unaufgeregt aber eindringlich und voller Menschlichkeit.