Rezension

ein Highlight

Der Brand -

Der Brand
von Daniela Krien

Bewertet mit 5 Sternen

Rahel und Peter sind seit 30 Jahren verheiratet, eine Ehe in der sie gemeinsam die beiden Kinden erzogen haben, Urlaube gemacht und miteinander gelebt haben. Ein geplanter Urlaub fällt ins Wasser, stattdessen hüten sie das Haus von Ruth und Viktor, der nach einem Schlaganfall in der REHA ist. An diesem Ort sind sie ganz ohne die gewohnten Ablenkungen auf sich zurückgeworfen. Irgendetwas fehlt. Wünsche und Ängste bahnen sich ihren Weg an die Oberfläche. Wie werden diese Tage enden? Sind sie danach noch das Paar, was sie vorher waren?

Daniela Krien hat mit "Der Brand ein Buch geschrieben", in dessen Geschichte sich wohl viele Lang-Verheiratete wieder finden werden. Da funktioniert der Alltag wunderbar, es wird respektvoll miteinander umgegangen. Nur die langen Gespräche, die mal geführt worden sind, blieben auf der Strecke. Das Gegenüber hat sich in eine andere Richtung entwickelt.
Mit viel Fingerspitzengefühl beschreibt die Autorin die Gefühle und Gedanken von Rahel, ihre Beobachtungen die sie macht , Peter, der sich plötzlich bei den Tieren wohler fühlt als mit ihr. Das zagahfte Versuchen einer Annäherung, das Scheitern und der großen Hoffnung, dass alles wieder anders werden kann. Dies alles wird mit einem großem Anteil Liebe transportiert.

Beide Protagonisten sind mit ihren Ecken und Kanten realistisch gezeichnet, da ist nichts beschönt. Mir war es möglich mich in  Gedanken und Gefühlen von Rahel wieder zu finden. Die Autorin schafft es die Zeit des Umbruchs im Leben und in einer Ehe excellent zu verknüpfen ohne ins kitschige abzudriften.
"Der Brand" ein Buch über die Chance gemeinsam alt werden zu können.