Rezension

Gibt es ein gutes Motiv für Mord? [Band 1 - Eberhardt & Jarmer]

Die siebte Zeugin -

Die siebte Zeugin
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 4 Sternen

Ein spießiger Beamter und Familienvater läuft Amok und schweigt über sein Motiv - - gute Unterhaltung mit Einblicken in den Justizalltag

Ich lese Krimis mit Schwerpunkt  Justiz und Rechtsmedizin grundsätzlich sehr gerne.   Hier in diesem Buch haben sich zwei entsprechende Experten zusammengetan und eine interessante Story erarbeitet. 

Von Michael Tsokos habe ich schon was gelesen und daher war meine Erwartungshaltung recht hoch.  Leider kommt in diesem Buch die Rechtsmedizin mit Dr. Justus Jarmer recht kurz. Ich hoffe, dass er  in den Folgebänden mehr von seinem Können zeigen kann.  Dr. Jarmer hat für mich eher wie ein väterlicher Berater vom Anwalt Eberhardt gewirkt.

Florian Schwiecker war mir bis jetzt nicht bekannt.   Er ist selber Strafverteidiger und der größte Teil des Buches dürfte aus seiner Feder stammen. Es geht  oft um juristische Fragen und die richtige Strategie vor Gericht.  Die Szenen vor Gericht und die Gedankengänge  von Anwalt Eberhardt fand ich richtig gut. 

Der Fall ist eigentlich recht einfach.  Nikolas Nölting ( Beamter und Familienvater ) schießt an einem Sonntagmorgen 3 Menschen in einer Bäckerei nieder.  Ein Mann wird tödlich getroffen.  Nölting schweigt über das Motiv und sein Anwalt findet lange keinen Zugang zu seinem Mandanten.  Dass er schuldig ist, ist keine Frage, es geht nur noch um das Strafmaß.  Lebenslänglich für Mord oder gibt es mildernde Umstände?

Dank der sehr kurzen Kapitel und dem flüssigen Schreibstil habe ich das Buch innerhalb von 2 Tagen gelesen.  Es ist fesselnd geschrieben und hat an einigen Stellen auch einen interessanten Tiefgang bzgl.  juristischer Moral.  Das fand ich richtig gut. 

Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der dem Anwalt Eberhardt schwer zusetzt.  Ich werde die Reihe auf jeden Fall weiterverfolgen