Rezension

Volltreffer!

Die siebte Zeugin -

Die siebte Zeugin
von Florian Schwiecker

Bewertet mit 5 Sternen

Es ist ein ganz gewöhnlicher Sonntag in Berlin; der Beamte Nikolas Nölting winkt seiner Tochter, als er mit dem Rad zur Bäckerei aufbricht. Alles scheint ganz normal, doch dann überfällt Nölting einen Polizisten vor der Bäckerei, nimmt dessen Waffe an sich und schießt in der Bäckerei um sich. Nachdem er zwei Personen angeschossen und eine erschossen hat, lässt er sich widerstandslos festnehmen und schweigt. Was mag ihn zur Wahnsinnstat bewogen haben?
Diese Frage stellt sich jeder, auch die Frau des Täters, die verzweifelt nach einem Verteidiger sucht und ihn mehr oder weniger zufällig in Rocco Eberhardt findet. Eberhardt, der den Fall spannend findet und der Frage nach dem „Warum“ auf den Grund gehen will, nimmt den aussichtslosen Fall an. Doch auch ihm sagt sein Mandat nichts. Über Wochen, Monate schweigt sich Nölting aus, doch Eberhardt ermittelt mit seinem Freund und Detektiv an dem brisanten Fall. Immer mehr zeichnet sich ein Verdacht ab, aber der Mandant redet nicht, jedoch schaltet sich eine Clan-Größe ein und es wird noch richtig gefährlich…
Besonders gelungen ist der Schreibstil. Die kurzen Kapitel machen es kaum möglich das Buch aus den Händen zu legen und ich bin daher auch binnen eines Tages mit dem Buch durch gewesen. Wobei mir das meist so geht, wenn der Name Tsokos (mit) auf dem Cover steht, denn der Name steht nicht nur für Spannung, sondern auch für tolle Einblicke in die Realität eines Rechtsmediziners. Dass der Co-Autor Florian Schwiecker auch aus seinem Fachgebiet als Verteidiger, die Geschichte erzählt, wird schnell deutlich. So weiß man zudem, dass die Geschichte möglichst authentisch ist. Die Charaktere fand ich gelungen gezeichnet und vor allem waren die privaten Momente ausgewogen, also nicht ausufernd, sondern nur dann Thema, wenn sie die Geschichte auch tatsächlich voranbringen.
Der Justiz-Thriller hat nur einen Fehler und das ist seine Kürze mit 315 Seiten. Zu gerne hätte ich direkt noch viel mehr gelesen und das Ende des Buches verspricht schon einen weiteren Teil, der den Anwalt Rocco Eberhardt sehr fordern wird und ich bin sicher: Jarmer wird dabei auch eine gewichtige Rolle spielen.
Für mich ist dieser Auftakt ein Volltreffer, denn selbst als die Hintergründe irgendwann zu erahnen bzw. klar waren, stellte sich die Frage, wie Eberhardt weiter vorgeht und welches Ergebnis er erreichen wird. Ich bin gespannt, wie es weitergeht und empfehle derweil das Buch gerne weiter.