Solider Reihenstart
Bewertet mit 4 Sternen
Ein Mord an einer Galeristin in Düsseldorf der die gleiche Handschrift trägt wie Morde in Hamburg, Bremen und München. Höchste Zeit für das BKA den „Seelenleser“ Tom Bachmann hinzuzuziehen, der erst kürzlich aus den USA nach Deutschland zurückgekehrt ist. Gemeinsam mit seinem Team soll er den „Blutkünstler“ stoppen. Doch wird das gelingen, bevor der Serienmörder sein nächstes, blutiges Kunstwerk vollendet?
Den Einstieg fand ich sehr vielversprechend, es kam bereits auf den ersten Seiten Spannung auf und man ist als Leser direkt im Geschehen. Erzählt wird in verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven. So erlebt der Leser nicht nur die Ermittlungsarbeit des BKA, sondern taucht auch in Toms schwierige Vergangenheit ein, schaut in den Kopf des Blutkünstlers und begibt sich mit einer Person auf die Jagd, die Gewalt gegen Kinder rächt. Durch diesen Wechsel bleibt das Lesen spannend und abwechslungsreich.
Ich wusste ja, dass es blutig wird und die expliziten, bildhaften Beschreibungen haben mir tatsächlich einiges abverlangt, grausamer hätte es für mich wirklich nicht mehr werden dürfen. Tom Bachmann als Protagonist konnte meine Sympathien nicht wecken, er war mir zu kalt, unsensibel und empathielos. Die Rückblenden haben allerdings geholfen seinen Charakter und sein Handeln besser zu verstehen. Der Rest seines Teams bleibt leider etwas blass,aber vielleicht erfährt man in den übrigen Bänden der Reihe da noch etwas mehr.
Von Toms Genialität und Brillanz als Profiler hätte ich gern etwas mehr gesehen, denn abgesehen von diversen Exkursen in die Psychologie von Psychopathen und Mordfällen, die er in den USA gelöst hat, war da beim aktuellen Fall meiner Meinung nach nicht wirklich viel zu spüren. Auch die Auflösung der Mordserie hat mich in dieser Hinsicht etwas enttäuscht. Ebenso war das Handeln anderer Protagonisten im Showdown für mich leider nicht ganz nachvollziehbar.
Fazit: Interessanter Reihenauftakt, spannend und blutig, aber in der Auflösung für mich nicht ganz überzeugend. Einen weiteren Band würde ich lesen, einfach um noch mehr aus Tom Bachmanns Vergangenheit zu erfahren. Hier sind doch noch einige Fragen offen.