Rezension

Kunst und Blut

Der Blutkünstler -

Der Blutkünstler
von Chris Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Nach Jahren beim FBI wechselt Tom Bachmann zurück zum BKA. Gleich sein erster Fall verlangt dem genialen Profiler alles ab: ein brutaler Killer ermordet junge Frauen, um ihre Leichen anschließend kunstvoll zu arrangieren. Der Künstler scheint gerade zur Hochform aufzulaufen, tauchen die Kunstwerke doch in immer kürzeren Abständen auf. Für Bachmann beginnt ein Spiel gegen die Zeit.

Tom Bachmann ist eine etwas schwierige Figur, angeblich ist er ein genialer Profiler, ein „Seelenleser“; so richtig kam seine Begabung aber bei mir nicht an. Er zieht Schlussfolgerungen aus dem Hut, ist oft schlauer als seine Kollegen, ohne dass man als Leser recht nachvollziehen kann, wie er zu seinen Erkenntnissen kommt; mich hat das nicht überzeugt. Auch seine unnahbare Art mochte ich nicht wirklich, die ständige Joggerei wurde mehr als einmal zu viel erwähnt. Tom und ich hatten wohl einfach keinen guten Start ; ) Bei mir drängte sich zudem immer wieder ein Vergleich zu Chris Carters Hunterreihe auf: die geschilderte Brutalität, die Schlaflosigkeit des Ermittlers, seine etwas distanzierte Art etc. Das muss nichts Schlechtes sein, trotzdem waren mir die Ähnlichkeiten zu groß, um richtig begeistert zu sein. Meyer kann schreiben, ich mochte seinen Stil. Kurze, temporeiche Kapitel passen zur Geschichte, gerade die Perspektive des Mörders sowie Ausflüge in Toms Kindheit fand ich gut ausgearbeitet. Das Ende kam mir wiederum zu abrupt, auch konnte es mich wie so einige andere Aspekte dieses Thrillers nicht restlos überzeugen. Insgesamt fand ich Bachmanns ersten Auftritt nicht schlecht, aber für die nächsten Bände würde ich mir doch eine Steigerung wünschen.