Rezension

Auftakt für einen ungewöhnlichen Ermittler

Der Blutkünstler -

Der Blutkünstler
von Chris Meyer

Bewertet mit 4 Sternen

Der „Der Blutkünstler“ ist vor allem deshalb so interessant, weil der leitende Ermittler sich gut in Psychopathen hineinversetzten kann. Das erklärt sich nicht nur durch seine zahlreichen Berufsjahre als Profiler, in denen er haarsträubende Fälle bearbeitet und Serienmörder gejagt hat, sondern auch durch seine persönliche Vergangenheit. Man wird mit der Frage konfrontiert, ob man Gerechtigkeit nur durch Selbstjustiz vollstrecken kann.

Erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven und ausgewählten Kapiteln, die durch Rückblenden in die Vergangenheit des Ermittlers blicken lassen, erfährt man nach und nach von den tragenden Figuren und zwei vielversprechenden Gegenspielern, die in Zukunft noch eine Rolle spielen könnten. 

Es werden reale Serienkiller und Fälle genannt, Einblicke in die Arbeit eines Profilers gegeben und gezeigt, wie schwierig es für Psychopathen ist, Emotionen glaubhaft vorzutäuschen. Die Ermittlungen verlaufen recht geradlinig und Tom beweist mit einer hartnäckigen Vorgehensweise wie viel Profi in ihm steckt. 

Letztlich überzeugt der Thriller durch kreative Grausamkeit, einen interessanten Ermittler und spannenden Plot. Eine gelungener Lesesnack aus Ermittlungen und abgründige Bösartigkeit für den schnellen Hunger, allerdings ohne große Überraschungen und literarischen Übermut, der im Gedächtnis bleibt. 

Für echte Thriller - Fans und nichts für schwache Nerven (Triggerwarnung: Kindesmissbrauch). Ein wahres Genre-Fest voller schockierender Verbrechen, Tod, Grausamkeit und Nervenkitzel. Fortsetzung folgt.