Rezension

Vergnüglich

Losing it - Alles nicht so einfach - Cora Carmack

Losing it - Alles nicht so einfach
von Cora Carmack

Bewertet mit 3.5 Sternen

Bliss ist Jungfrau und das muss sich dringend ändern, daher schleppt ihre beste Freundin sie mit in eine Bar und ermutigt sie dazu sich jemanden aufzureißen. Mithilfe von Alkohol wird sie ein wenig lockerer und auf den Weg zur Toilette fällt ihr Garrick auf, der mit einem Shakespeare Roman in einer Bar hockt.
Die beiden kommen ins Gespräch und es fängt leicht an zu knistern, für Bliss steht fest, dass Garrick der Richtige fürs erste Mal sein wird. Sie nimmt ihn mit zu sich nach hause und dann ist der Zeitpunkt da, alle Sicherheit ist verflogen und Panik steigt in Bliss auf.
Sie flieht aus ihrer Wohnung mit einem Hauch von Nichts am Leib und lässt Garrick nackt in ihrem Schlaftzimmer stehen.
Ein peinliches Erlebnis, dass Bliss für sich behalten will und auch Garrick will sie ja nicht mehr unter die Augen treten, als er sich dann allerdings als ihr neuer Dozent am College entpuppt staunen beide nicht schlecht..

 

Generell gefällt mir das Cover vom Bild her, auch wenn die Menschen auf den Cover nicht ganz meinen Geschmack entsprechen, aber es sieht sehr freundlich aus und der Blick der beiden wirkt sehr verbunden, passt um Genre, passt zum Buch. ;)

 

 

 

Von Anfang an sollte klar sein, dass dies kein anspruchsvolles Buch ist, dass die Geschichte an sich nicht sonderlich originell und neu ist. Dieses Buch dient der reinen Unterhaltung und da erfüllt es vollkommen seinen Dienst. :)

Was mich bei diesem Buch so angesprochen hat war die Konstellation -  Dozent und seine Schülerin haben ein (beinahe) Techtelmechtel und im weiteren Verlauf kommt natürlich die Liebe hinzu. Irgendwie fasziniert mich eine so verbotene Liebe und ich war gespannt wie der Umgang der beiden mit dieser Situation ist und wie unterschiedlich sie eventuell darüber denken mögen.
Prinzipiell waren die Denkweisen der beiden gar nicht weit von einander entfernt, so dass es kaum Konfliktpotenzial in diesem Belangen gab, was ich schade fand. 
Nur durch die Vernunft tun sie sich beide, Bliss eventuell ein bisschen mehr, schwer damit sich vollkommen auf ihre Gefühle einzulassen, so dass sich vieles ein bisschen zieht.

Die Geschichte an sich ist sehr vorhersehbar und was ich ein bisschen zu bemängeln habe, war dass diese Geschichte außer dem hin und her, inhaltlich nicht wirklich mehr zu bieten hat. 
Ich hätte mir hier einfach ein bisschen mehr Geschichte drumherum gewünscht. Da das Buch eh schon recht kurz ist, hätte es dem Buch auch keinesfalls geschadet. 
Zwar gibt es einen kleinen Input von der Autorin, aber das war für mich ein Punkt, der mir einfach nicht zugesagt hat, weil er einfach überall vorhanden ist - das leidige Thema der beste Freund verliebt sich in die Protagonistin. 
Diese Fälle gibt es derzeit einfach zu oft in Büchern und da ist man es schnell mal leid, hier wirkte es einfach nur als Einwurf weil man ja zumindest ein bisschen was zum füllen der Seiten braucht. Wirkte daher zu konstruiert und nicht ganz so authentisch. 

Die Charaktere selbst sind nicht allzu besonders und bekommen auch nicht so viel Leben eingehaucht wie man sich das eventuell wünschen mag, sie bleiben blass und machen auch kaum eine Entwicklung durch, weil man sie auch nur in einer Situation beobachtet, deren Liebeschaos. Ansonsten haben sie nicht viel zu bieten auch gedanklich geht es nicht wirklich um mehr bei denen. 
Dabei steht gerade Bliss vor einer schwierigen Situation, immerhin steht sie kurz vor ihrem Collegeabschluss und gerade weil sie "nur" Schauspiel studiert hat, ist die Zukunft doch recht ungewiss und von vielen Faktoren abhängig, die durchaus ein paar Gedanken kosten und auch Angst machen könnten, das hätte durchaus zu Bliss Charakter gepasst und hätte noch mal ein bisschen mehr zur Geschichte beigetragen.
Ihre Zukunft wird zwar durchaus thematisiert und auch ihre Angst davor wird erwähnt, aber zu spüren ist all das halt nicht und gegen Ende ist sich sich halt voll im klaren was sie möchte nur hat man als Leser nichts von dem Weg zu ihrer Sicherheit mitbekommen bzw. waren die Gründe dafür teils sehr schwach.

Garrick selbst hat nicht wirklich mehr zu bieten, man erfährt ein bisschen was über seinen Werdegang und seine Problematiken, er bleibt charakterlich aber einfach nur ein heißer Dozent der mehr nicht unbedingt was zu bieten hat, außer dass er ein netter Kerl zu sein scheint. Finde ich schade wenn ein Charakter nur durch seine Optik zu verzaubern weiß. Sicherlich mag die Autorin sich mehr bei ihm gedacht haben, aber es kam halt kaum mehr rüber. ;)

 

 

 

Trotz meiner Kritik mochte ich das Buch und es hat mir ein paar vergnügliche Stunden bereitet. Zu mal die Kritik erst nach dem lesen präsent bei mir war. Es ist ein Buch bei dem man weiß was man erwarten kann und man auch genau das bekommt. Nicht mehr und nicht weniger.