Rezension

Ein New Adult-Roman, der sein Potential leider nicht ausschöpft...

Losing it - Alles nicht so einfach - Cora Carmack

Losing it - Alles nicht so einfach
von Cora Carmack

Cover und Titel
Ich liebe das Cover! Ich hab es gesehen und dachte sofort "Dieses Buch muss ich lesen!". Die Tatsache, dass die beiden Personen in keiner wirklich erotischen (halbnackt, küssend, etc.), sondern eher romantischen Pose abgebildet werden, ist das Beste daran. Die Farben sind toll und es ist sofort klar, dass es sich hier um einen New Adult-Roman handelt. Mir gefällt es sogar viel besser als das Originalcover (hier) und das ist wirklich selten.
Weniger begeistert bin ich vom Titel, genauer gesagt vom Untertitel ("Alles nicht so einfach"). Der Titel wurde ja von der Originalausgabe übernommen (und das ist auch gut so!), aber dieser Untertitel ist meines Erachtens total überflüssig und unpassend. Entweder hätte man es bei "Losing it" belassen oder den Original-Untertitel "You never forget your first time..." übernehmen sollen.

Mein Eindruck
Ehrlich gesagt hat mich das Cover mehr angesprochen als der Klappentext, den ich für etwas unglücklich halte, da es in "Losing it" eher um eine verbotene Liebe als um ein Mädchen "auf der Suche nach ihrer Entjungferung" geht. Das Grundgerüst des Romans ist natürlich nicht neu: College-Girl verliebt sich in ihren Dozenten, er sich in sie und beide dürfen nicht zusammen sein. Ich mag solche Storys, obwohl sie vorhersehbar sind, da sie einfach viel Potential für Drama, Leidenschaft und damit gute Unterhaltung bieten. 
Cora Carmacks Schreibstil hat mich sofort gefesselt und der Charakter ihrer Protagonistin Bliss, die vor allem durch ihre Tollpatschigkeit liebenswert ist, war mir auch gleich sympathisch. Garricks Charakter kommt etwas zu kurz- man erfährt nicht wirklich viel über ihn, außer dass er (natürlich!) unglaublich gut aussieht und einen süßen britischen Akzent hat. 
Im Zentrum der Handlung steht tatasächlich die Liebesgeschichte als solche - mit viel Gefühlen und weniger Leidenschaft. Wer also auf unzählige erotische Szenen hofft, der wird enttäuscht. Das kann man sich allerdings meines Erachtens anhand des Klappentextes schon denken (im Mittelpunkt steht schließlich eine 22-Jährige, die noch Jungfrau ist).
Leider schöpft die Autorin das Potential der Geschichte durch die teilweise blassen Charaktere und wirklich unrealistischen Szenen (Ein absolut heißer Typ sitzt abends in einer Bar und liest Shakespeare? Also bitte!) nicht aus. Das Ende ist absolut vorhersehbar, was an sich nicht so schlimm wäre, wenn es nicht so abrupt käme. So denkt man sich nach Beendigung des Romans "Wie? Das war´s schon?". Es fehlt "das gewisse Etwas", Momente in denen man völlig ratlos vor dem Buch sitzt und sich fragt, wie es wohl weitergeht.

Mein Fazit: "Losing it" ist ein New Adult-Roman, der durchaus fesselt und durch witzige Selbstgespräche der Protagonistin unterhält, aber leider sehr klischeebehaftet und vorhersehbar ist.