Rezension

konnte mich leider nicht von sich überzeugen - fehlende Emotionen

Losing it - Alles nicht so einfach - Cora Carmack

Losing it - Alles nicht so einfach
von Cora Carmack

Mit eigenen Worten
Bliss ist Anfang 20 und immer noch Jungfrau. Das ist natürlich verstörend, nicht nur für sie, sondern auch für ihre beste Freundin Kelsey. Als Kelsey es erfährt schleppt sie Bliss in eine Bar und sieh an .. Bliss lernt tatsächlich jemanden kennen. Aber wie der Titel schon sagt, "alles nicht so einfach", denn der schöne Brite sieht nicht nur toll aus, er ist auch ihr Dozent.

Wirkung
Ich muss sagen, dass ich das deutsche Cover eindeutig besser finde, als das Original. Es ist ein ganz schönes Cover, was einem auch gleich näher bringt worum es in dem Buch eigentlich geht - nämlich und ein weibliches und ein männliches Wesen, die sich näher kommen. Den Titel - ja ich weiß nicht so wirklich worauf es nun bezogen ist.. ihre Unschuld? Ihren Kopf? Na ja lässt sich sicherlich einiges drauß machen, ist aber nicht so mein Favorit.

Positives
Ich hatte einen sehr leichten Einstieg in das Buch, dadurch dass es als Ich-Erzähler geschrieben wurde und die Autorin einen sehr leicht zu lesenen Schreibstil hat. Das Buch beginnt aus der Sicht von Bliss, die sofort mit der Tür ins Haus fällt, dass sie noch nie Sex hatte. Ich konnte dadurch mir ziemlich schnell ein Bild von Bliss und auch von Kesley machen. Bliss war mir anfangs noch recht sympathisch, aber ich muss sagen, dass sie mich im Verlauf der Geschichte immer mehr genervt hat. Teilweise waren ihre Handlungen und Reaktionen so naiv und hohl, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Ihr Unsicherheit hat mich einfach genervt. Garrick hingegen mochte ich recht gerne, auch wenn ich auch bei ihm manche Handlungen einfach nicht nachvollziehen konnte. Garrick ist so der Typ Kerl, den eine Frau einfach mögen muss. Das macht glaube ich dieses verwegene. Dann bleibt nur noch Cabe. Tja ich muss sagen, er war nicht mein Typ. Er war zu schüchtern und zu naiv irgendwie, ich meine jeder weiß doch, dass es nicht gut geht, wenn man sich in seine beste Freundin verliebt. (Ich hoffe, dass das nicht zu viel gespoilert war, aber das konnte mich sich als erfahrener Liebesromanleser schon denken ..) Ich fand die Idee zur Geschichte eigentlich ganz gut, auch wenn das Ganze nicht ganz neu war mit dem "Mädchen verliebt sich in Typen und erfährt erst danach dass es ihr Lehrer/Anleiter/Dozent/Whatever ist".
Das Setting kann ich hier auch noch durchaus positiv erwähnen, weil mit dem Theater mal wieder ein Thema aufgegriffen wurde, mit dem ich mich bisher noch nicht sonderlich viel beschäftigt habe und es doch recht interessant fand.
Auch das Ende fand ich dann sehr schön gestaltet, vor allem weil man das Ende aus Garricks Sicht lesen darf. Das gefällt mir gut, weil man so auch mal seine Sicht der Dinge zu lesen bekommt und es ein wirklich süßes Ende ist. Ich finde außerdem man hätte dieses Buch aus als Einzelband lassen können, aber leider bleibt es ja nicht dabei. Das nächste Buch wird man aus der Sicht von Cabe lesen dürfen.

Negatives
Leider muss ich sagen, dass mir vieles am Buch auch nicht so zugesagt hat. Zum einen wird Bliss am Anfang als total verklemmt und Mauerblümchen dargestellt und auf einmal in der Bar ist sie total cool (auch wenn ihre Gedanken etwas anderes verraten) und geht gleich mit ihm mit.. ich meine Hallo? Im Allgemeinen ging mir im Buch diese ganze Beziehungskiste einfach irgendwie zu schnell. Man war zu schnell an dem Punkt, dass sie sich in der Uni gesehen haben und dann wars bei ihr schon irgendwie Verliebtheit? Hm. Dann kam der Teil, den ich auch bei "Weil ich Layken liebe" unglaublich langweilig fand, nämlich der in dem sie sich versuchen von einander fernzuhalten. Als das überstanden war, wurde es dann wieder besser und da ging es für mich auch vom Tempo her ganz gut, aber so richtig gut war das nicht. Ich habe leider auch während des Lesens nicht so wirklich die Gefühle gehabt, die mir Bliss hätte vermitteln können. Erst bei dem Teil den Garrick - den Namen finde ich übrigens furchtbar - übernommen hat konnte ich seine Aufregung spüren zb. das hat mir dann gut gefallen, hab mir aber im Rest des Buches einfach gefehlt. Was mir leider auch zu über war, waren diese ganzen Rummach Szenen, die mir viel zu ausgeschmückt und detailliert waren, ich fand einfach das hätte nicht sein müssen und immer wieder habe ich gedacht "Na los doch jetzt", aber lange lange wurde ich immer wieder enttäuscht.

Zitat
"Aber alles in allem würde ich sagen, dass ich ziemlich amerikanisiert bin." "Abgesehen von diesem Akzent." Er lächelte. "Den kann ich jetzt wohl nicht mehr ablegen, oder? Wie könnte ich sonst die Aufmerksamkeit von so hübschen Dingern wie dir erregen?" "Indem du Shakespeare in einer Bar liest anscheinend." Daraufhin lachte er.

Bewertung
Note 3 {befriedigend}
Ich will nicht sagen, dass das Buch schlecht war, keineswegs. Ich wurde gut unterhalten. Es war nur einfach nicht das, was ich mir von diesem Buch erhofft hatte. Ich hatte mir zumindest ganz viele Emotionen erhofft, aber die kamen bei mir leider so gar nicht an. Der Verlauf war mir anfangs zu schnell, in der Mitte war's mir zu langsam und zum Ende hin war's gut. Ich habe bei diesem Buch einige Parallelen zu dem Buch "Weil ich Layken liebe" gesehen und dies hat meine Bewertung natürlich auch beeinflusst.
Ich würde dieses Buch Lesern empfehlen, die sich nicht nur für eine Liebesgeschichte interessieren, sondern auch für die Thematik "Theater und Schauspielern".