Rezension

Hatte mehr erwartet

Das Haus der Mädchen - Andreas Winkelmann

Das Haus der Mädchen
von Andreas Winkelmann

Regel Nummer eins: Schweigen

✿ Kurz zur Geschichte ✿
Leni kommt nach Hamburg, um dort ein Praktikum zu machen. Über eine Zimmervermittlung mietet sie sich in einer Villa am Kanal ein. Schnell freundet sie sich mit ihrer Zimmernachbarin an - aber die ist am nächsten Morgen spurlos verschwunden. Weil ihr das merkwürdig vorkommt, sucht sie nach ihr.
Freddy Förster, früher erfolgreicher Geschäftsmann, ist inzwischen auf der Straße gelandet. Zufällig beobachtet er, wie jemand einen Mann am Steuer seines Autos erschießt. Um nicht zum nächsten Opfer zu werden, sucht er den Mörder. 
Bis er auf Leni trifft, die das Verschwinden ihrer neuen Freundin nicht hinnehmen will. Bald begreifen die beiden, dass ihre beiden Fälle mehr miteinander zu tun haben, als ihnen lieb ist - und dass sie in großer Gefahr schweben.
✿ Meine Meinung ✿
Hui, also hier hat der Autor zu Beginn der Story keine Zeit verschwendet, sondern haute mir als Leserin gleich eine knallharte und spannende Situation um die Ohren. Der Thriller wird danach aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt und erhält somit einen Drive, weswegen ich das Buch auch innerhalb von heute auf morgen beendet hatte. Zwar waren nicht alle Erzählungen gleich spannend, aber sie haben dazu beigetragen, das ich ab und zu etwas durchatmen konnte, denn die Berichte der Gefangenen aus dem Gewölbe waren schon hart. Einige kleine Aspekte, die mir nicht so gefallen haben waren, das ich sehr früh ahnte wer alles noch tiefer in die Story verwickelt werden wird und das Leni, das Landei, mir zu naiv und gutgläubig daher kam. Mit 26 Jahren sollte man schon in der Lage sein, sich gegen Annäherungen von einem Mann zu wehren, wenn man dies nicht will, egal ob man vom Dorf ist oder nicht, aber wahrscheinlich wollte der Autor damit noch klarer machen, wie vertrauensselig sie war. Ungewöhnlich und aufregend fand ich die Beschreibungen des Fleetsystems von Hamburg und die Villa, die direkt am Kanal liegt. Das war eine passende und auffallende Location. Die Charaktere waren mir etwas zu oberflächlich und mit Jens Kerner dem ermittelnden Polizisten und dem Obdachlosen Freddy Förster konnte ich so gar nicht "warm werden".
✿ Fazit ✿
Ein überaus spannender und verstörender Plot, doch leider mit einigen Punkten gespickt, die mir nicht so zugesagt haben. Zudem hätte man es fast schon als Psycho-Thriller deklarieren können, denn die Umstände der Entführten sind psychisch kaum auszuhalten.