Rezension

Winkelmann erweckt das Grauen zum Leben und mit ihm deinen schlimmsten Alptraum

Das Haus der Mädchen - Andreas Winkelmann

Das Haus der Mädchen
von Andreas Winkelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s? Leni mietet sich für ein Praktikum ein Zimmer in Hamburg. Dort lernt sie Vivian kennen, die nach einer gemeinsamen Partynacht plötzlich verschwindet. Doch sie ist nicht die einzige, die ohne ein Wort fort ist. Freddy Förster lebt auf der Straße, seit sein Unternehmen pleite gegangen ist und seine Frau ihn vor die Tür gesetzt hat. Dort beobachtet er eines Nachts einen Mord und befindet sich seitdem vor dem Mörder auf der Flucht. Jens Kerner nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:

„Das Haus der Mädchen“ von Andreas Winkelmann ist der Einstieg in die Thriller-Serie um Jens Kerner und Rebecca Oswald. Und es ist auch das erste Buch, das ich von dem Autor gelesen habe. Bislang. Ich war sofort gefesselt, fasziniert, geschockt. Allein die Idee hinter dem Buch – wer kommt auf solche abgrundtief verstörenden und psychotischen Dinge? Das Buch ist blutig und mitreißend und in meinen Augen der perfekte Thriller. Die Darstellung der Tatorte, die Figuren, die Tat selbst und die Opfer. Die Täter. Unglaublich faszinierend! Man will die ganze Zeit hinter die Schulter schauen, ob da auch wirklich niemand steht, aber man kann auch das Buch nicht aus den Augen lassen, weil man unbedingt wissen möchte, wie es weitergeht.

Jens Kerner und Rebecca Oswald sind die Hauptermittler in dieser Serie. Jens Kerner ist ein Polizeikommissar knapp über 50, geschieden, versucht, seine Fitness wiederzufinden. Rebecca Oswald ist seine Assistentin, die im Rollstuhl sitzt ihn aber tatkräftig mit Recherchen unterstützt und oftmals den perfekten Riecher hat. Auch privat sind die beiden ein gutes Team und wer weiß, vielleicht knistert es zwischen den beiden? Es sind interessante Charaktere. Nicht die perfekten Ermittler, sondern Ermittler mit Schwächen und Handicap. Sie wirken menschlich. Ein bisschen Privates erfährt man auch, aber nicht zu viel, um von der eigentlichen Story abzulenken – ich hoffe dennoch, in den weiteren Büchern die beiden näher kennenlernen zu dürfen.

Auch Leni, Freddy und Vivian sind interessante Charaktere. Die schüchterne Leni, die sich überwindet und mutig sein kann. Vivian, nach außen eine schillernde Partyqueen – aber einen weichen Kern und das Herz am rechten Fleck. Und Freddy, der Obdachlos geworden ist aber dennoch nicht aufgibt.

Mit diesen Protagonisten ermitteln wir gemeinsam. Verfolgen und werden verfolgt. Andreas Winkelmann erschafft unglaublich reale Gänsehautmomente allein durch Worte. Er macht das Dunkel greifbar, erweckt das Grauen zum Leben – überhaupt die ganze Geschichte: Gibt es solche Menschen wirklich? Wie krank können manche Menschen sein? Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven, zu plastisch sind die Taten. Für mich aber genau richtig! Nie reißt die Spannung ab, es wird von Seite zu Seite interessanter. Am Ende der perfekte Showdown mit einem Plottwist, den ich so nie erwartet hätte!

Fazit:

Mit „Das Haus der Mädchen“ gelingt Andreas Winkelmann der perfekte Einstieg in seine Thriller-Serie um Kerner und Oswald. Jens Kerner, der über 50jährige Ermittler, der dabei ist, seine Fitness wiederzufinden. Rebecca Oswald, die Assistentin, die vom Rollstuhl aus recherchiert. Beide ergänzen sich perfekt. Auch die Story selbst ist der Hammer! Die Spannung reißt nie ab, sondern reißt einen mit! Man möchte nicht blinzeln, um nichts zu verpassen! Mich hat das Buch absolut begeistert!

5 Sterne für dieses Meisterwerk an Grauen und Psychotik!