Rezension

Spannend - Die Innenansicht der Bücherwelt

In ewiger Freundschaft -

In ewiger Freundschaft
von Nele Neuhaus

Nach einem unerfreulichen Morgenlauf mit ihrem Malinois-Rüden Beck’s wird Pia Sander telefonisch von ihrem Ex-Mann Henning Kirchhoff gebeten einem Hilferuf seiner Literaturagentin Maria Hauschild nachzugehen. Maria kann seit Tagen ihre Freundin Heike Wersch nicht mehr erreichen. Sie befürchtet ein Verbrechen oder auch Suizid.

Frau Wersch wird nicht in ihrem Haus angetroffen. Ihr dementer Vater vegetiert angekettet im ersten Stock des Hauses. Ihr Auto steht in der Garage und eingekaufte Lebensmittel sind nicht ausgeräumt.

Pia Sander, Oliver von Bodenstein und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf.

 

Der zehnte Fall für Pia Sander, Oliver von Bodenstein und ihr Team fühlt sich für mich als Leser an, wie ein langersehnter Besuch bei guten alten Bekannten.

Olivers zweiter Ehe ist leider gescheitert. Wieder einmal muss er erkennen, dass er immer die falschen Partnerinnen wählt. Seine gescheiterten Beziehungen begleiten jeden seiner Fälle, tragisch, aber als langjähriger Leser ist man es leider gewohnt.

Pia, mittlerweile glücklich verheiratet, streitet und kämpft immer noch mit ihrem Ex-Mann Henning Kirchberg. Trotzdem respektiert und bewundert sie ihn manchmal, was ihren Mann nicht amüsiert. Hinzu kommen neckende, tiefsinnige und respektable Ideen und Ermittlungsansätze des Teams und der Chefin Nikola Engel.

Die einzelnen Fälle sind immer spannend, manchmal brutal und blutig.

Dieses Mal sind die Szene und die Tatorte besonders, das Verlagswesen, Literaturagenten, Lektoren und Vertriebsleiter. Das ist schon eine besondere „Blase“. Intrigen, Erpressung, offene Liebschaft, Erniedrigungen, Versagungsängste, Eifersüchteleien und nachlassende Beliebtheit sind hoffentlich nicht realer Alltag im Verlagswesen. Hier wurde sicher vieles auf die Spitze getrieben. Ich denke schon, dass auch in der Realität mit Ellbogen und Fäusten gearbeitet wird und dass althergebrachtes aussortiert wird, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Die Ermittlungsarbeit gestaltet sich manchmal slapstick-haft, manchmal wirr mit vielen Wendungen, aber bleibt doch immer logisch und nachvollziehbar.

Spannende und fesselnde Unterhaltung verspricht jeder Krimi meines Lieblings-Ermittler-Teams aus dem Taunus.

Möge Nele Neuhaus noch viele gute Ideen zu dieser Reihe haben.