Eine dramatische Familiengeschichte
Bewertet mit 4.5 Sternen
Auf "Die Überlebenden" von Alex Schumann, bin ich sehr neugierig gewesen. Schon vorab wusste ich, dass die Geschichte quasi rückwärts erzählt wird und war gespannt, wie der Autor dies umsetzt.
Die Story spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart sowie in der Kindheit des Protagonisten Benjamin und seiner Brüder Nils und Pierre.
Relativ schnell merkt man beim lesen, dass die Kindheit von Benjamin nicht unbedingt die schönste gewesen sein kann, denn seine Eltern sind sehr wankelmütig.
Im Laufe des Buches wird immer klarer, dass Mutter und Vater ziemlich aggressive Züge zeigen, die augenscheinlich auf einen intensiven Alkoholkonsum zurückzuführen sind. Dadurch finden die Brüder nicht wirklich zueinander, haben sie doch nie gelernt miteinander zu kommunizieren.
Trotzdem sucht Benjamin immer wieder nach der Aufmerksamkeit und Bestätigung seiner Eltern.
Als die drei Brüder 20 Jahre später, nach dem Tod ihrer Mutter, wieder aufeinander treffen, wollen sie deren letzten Willen erfüllen.
Die Stimmung während des Lesens war stellenweise ziemlich beunruhigend und alles andere als leicht.
Lange Zeit fragte ich mich, wohin das Ganze führen soll. Was denn jedoch kam, hat mich sprachlos gemacht und vollkommen überrascht.
War ich mir bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich bewusst, wie ich die Geschichte finden soll, wurde sie dann einfach grandios. Alles war plötzlich glasklar und so logisch.
Das Buch lässt so schnell nicht mehr los und hallt noch einige Zeit nach.
Für mich hat diese dramatische Familiengeschichte 4,5 Sterne verdient.