Wie frei können wir im Leben unseren Weg wählen?
Bewertet mit 4.5 Sternen
Der Roman handelt von drei Frauen aus drei Generationen auf einem alten Bauernhof.
Die ältere Frau sieht ihren Lebenssinn im Führen des Hofes und der Weitergabe an die nächste Generation sowie in der Wahrung der Tradition, sichtbar an der Tracht, die Lisbeth trägt.
Die mittlere Frau hat sich den Erwartungen ohne großes Aufbegehren gefügt, zweifelt aber an ihrem Weg und versucht immer wieder auszubrechen, indem sie z.B. den Jagdschein macht. Letztlich fehlen ihr die Ideen und auch die Vorbilder, um sich weiterentwickeln zu können.
Es gibt erhebliche Spannungen zwischen den Frauen. Die Beziehungen werden nicht geklärt, weil Gefühle und Wünsche nicht ausgesprochen werden. Die Männer spielen in der Geschichte nur eine untergeordnete Rolle, sie können sowieso nicht kommunizieren. Dafür geht es den beiden älteren Generationen auch um das Ansehen, darum, was die Nachbarn von einem denken.
Beide setzen ihre Hoffnungen und Wünsche auf die Tochter/Enkelin. Diese verlässt den Hof für ein Jahr, kehrt dann wieder und gibt ihrer Mutter schließlich den nötigen Impuls, selbständig zu werden.
Für mich war der Roman fesselnd und gut lesbar. Wie das Fühlen und Denken der beiden älteren Frauen dargestellt wurde, fand ich einfühlsam und nachvollziehbar. Die Generationsunterschiede wurden deutlich herausgearbeitet. Interessant ist auch, wie sich das Leben und Landwirtschaft im Laufe der Zeit verändert hat.