Rezension

Schöner Generationenroman

Wildtriebe
von Ute Mank

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ihr ganzes Leben hat die Bäuerin Lisbeth der Bewirtschaftung des Familienbetriebs verschrieben. In den klaren Dorfstrukturen findet sie Halt und Orientierung und trotzdem verheimlicht sie ihrem Sohn und Erben Konrad ein Geheimnis. Als ihre Schwiegertochter Marlies auf den Hof zieht, stoßen Welten aufeinander . Nicht nur dass Marlies alles etwas anders macht, sie hat auch andere Vorstellungen von ihrem Leben, sucht sich eine Arbeit außerhalb des Hofs und geht eigenen Interessen nach. Lisbeths Enkelin Joanna schlägt nach dem Abitur einen ganz anderen Weg ein.

Das Buch fängt mit dem Aufbruch der jüngsten Frau nach Afrika an. Es mischt die unterschiedlichen Zeitebenen, erzählt aus der Perspektive der beiden Frauen und auch aus unterschiedlichen Lebensabschnitten. Trotzdem fiel es mir leicht, der Handlung zu folgen. Die Sprache ist angenehm und bildlich, die Figuren deutlich gezeichnet. Mit den unterschiedlichen Generationen stoßen auch unterschiedliche Meinungen und Lebenskonzepte aufeinander. Während die Figuren sich in ihrem Vorstellungshorizont bewegen, hatte ich beim Lesen nicht den Eindruck, dass die unterschiedlichen Konzepte bewertet werden.

Ein schöner, bildhafte Generationenroman, den ich sehr gern gelesen habe.