Rezension

Ein tolles Buch über einen gewaltigen Generationskonflikt

Wildtriebe
von Ute Mank

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch hat ein wunderschönes Cover.
Sowohl optisch als auch haptisch sehr ansprechend. Mit seinem Klappentext über drei Frauen, aus drei Generationen, auf einem Hof, hat es mich richtig neugierig gemacht.
Und genau diese unterschiedlichen Generationen mit ihren jeweiligen Ansichten, Vorstellungen und Werten, mach die Story sehr überzeugend.

Als Lisbeths Sohn seine Auserwählte Marlies mit auf den Betcheshof bringt, ist für Lisbeth nichts mehr so wie es vorher war. Sie kann Marlies einfach nicht verstehen. Statt sich wie eine traditionelle Bäuerin zu verhalten, will Marlies arbeiten gehen. In einem Kaufhaus! Auch macht Marlies einfach alles anders als Lisbeth.
Marlies hingegen, will sich von ihrer Schwiegermutter nicht in ein altbackenes Schema pressen lassen. Für sie bedeutet Freiheit, arbeiten gehen zu können und eigenes Geld zu verdienen. Nichts kann sie Lisbeth recht machen. Und will es eigentlich auch gar nicht.
Als dann Marlies Tochter Johanna für ein Jahr nach Afrika reisen will, fehlt sowohl bei Marlies als auch bei Lisbeth jegliches Verständnis.

Ute Mank erzählt eine berührende Geschichte über die Vorstellung vom Leben, die in jeder Generation eine andere ist.
Wenn dann auch noch das Verständnis für sein Gegenüber fehlt, treffen Welten aufeinander.
Erwartungen finden keine Erfüllung. Statt dessen entstehen viele Konflikte, denen fehlende Kommunikation sein übriges gibt.

Ich fand die unterschiedlichen Vorstellungen der drei Frauen ganz wunder- und nachvollziehbar offen gelegt.
Marlies war mir dabei, mit so einigen Parallelen, am nächsten.
Der Schreibstil von Ute Mank ist anders, war für mich aber flüssig und gut lesbar.

Mir hat die Geschichte über die unterschiedlichen Lebensvorstellungen sehr gut gefallen und mich oft zum Nachdenken angeregt. Für mich ein vier Sterne Buch.