Rezension

An sich kein schlechtes Buch, nur nicht mein Fall gewesen!

Wildtriebe
von Ute Mank

Bewertet mit 2 Sternen

Lisbeth, Marlies und Joanna - drei Frauen aus drei Generationen, die verschiedenen nicht sein könnten. Die Geschichte spielt auf einem Hof, welcher schon seit Jahren von Lisbeth geführt wird. Neben ihrer Familie ist der Hof das wichtigste für sie, weshalb sie nicht verstehen kann, warum ihre Schwiegertochter Marlies lieber in einem Kaufhaus, als auf dem Hof arbeiten möchte. Als diese außerdem einen Jagd- und Traktorführerschein macht, versteht Lisbeth die Welt nicht mehr. Früher wäre sowas für Frauen nicht infrage gekommen. Die beiden haben Schwierigkeiten auf einen Nenner zu kommen. Durch ihre Liebe zu Tochter und Enkelin Joanna müssen sie jedoch dennoch an einem Strang ziehen. Joanna hat allerdings nochmal eine ganz andere Vorstellung von ihrer Zukunft. Nach dem Abi geht diese erst einmal nach Namibia.

Character (5/10):
Die Charaktere in diesem Buch zu bewerten ist für mich gar nicht mal so leicht gewesen. Einerseits war es für mich sehr spannend einen Einblick in die Denkweisen von drei Frauen aus unterschiedlichen Generationen zu bekommen, andererseits war es aber auch seltsam, mit genau dieser konfrontiert zu werden, da sowohl Lisbeths als auch Marlies Lebensrealität sehr fern von meiner eigenen ist. Mir hat so ein bisschen gefehlt mich damit identifizieren zu können.

Atmosphere (4/10):
Bei der Atmosphäre war das tatsächlich ähnlich. Man hat sich irgendwie sehr gut in die Geschichte reinfühlen können, allerdings fand ich persönlich die Stimmung sehr bedrückend und unangenehm.

Writing Style (5/10):
Auch der Schreibstil war jetzt nicht so, dass man sich in der Geschichte richtig wohlgefühlt hat. Wobei ich auch nicht denke, dass das der Anspruch war. Es soll einfach eine Lebensrealität zeigen, die heutzutage vielleicht gar nicht mehr so gängig ist bzw. zumindest nicht für Menschen, die in einer größeren Stadt groß geworden sind.

Plot (3/10):
Die Handlung konnte mich leider nicht wirklich abholen. Einerseits schätze ich an dem Buch, dass sehr gut auf subtile Weise Feminismus eingebunden wurde. Es wurde sehr gut deutlich, wie sich mit jeder neuen Generation die Rolle der Frau verändert, was ich sehr schön finde. Andererseits war aber auch ein großer Fokus auf dem Alltag auf einem solchen Hof, was mich persönlich nicht so wirklich abholen konnte. Ich fand, dass sich die Autorin auch manchmal ein bisschen zu sehr in Details verloren hat, die der Geschichte nicht wirklich etwas beigetragen haben.

Intrigue (1/10):
Packend war für mich "Wildtriebe" bedauerlicherweise gar nicht. Ich fand es sehr langatmig, was sehr viel heißen will, wenn das Buch weniger als 300 Seiten hat.

Logic (4/10):
Hierzu habe ich gar nicht mal so viel zu sagen. Diesen Punkt mache ich meist von den restlichen Punkten abhängig, außer es passt gar nicht zu dem, was abgebildet wurde.

Enjoyment (2/10):
Traurigerweise hatte ich an dem Buch nicht so wirklich viel Spaß. Ich fand wie gesagt einiges daran auf jeden Fall auch gut und es hat mich teilweise auch zum Nachdenken angeregt, aber im Großen und Ganzen war es leider einfach nicht so mein Fall. Vielleicht bin ich da auch einfach die falsche Zielgruppe für. Wie bereits erwähnt konnte ich mich ja auch nur schwer mit den Protagonistinnen identifizieren.

Fazit (3,4/10):
Von diesem Buch würde ich euch per se nicht abraten, obwohl es von mir nicht die höchste Bewertung erhalten hat. Es kommt hier meiner Meinung nach wirklich sehr auf euren Geschmack an. Ich finde nicht, dass es ein schlechtes Buch ist, es ist einfach nur nicht meins gewesen. Und dennoch konnten mich einige Aspekte durchaus begeistern. Wenn ihr also gerne einen Einblick in eine wahrscheinlich andere Lebensrealität bekommt und auch mit einer eher angespannteren Stimmung klarkommt, dann könnte das Buch euch durchaus gefallen!