Rezension

Liebe verändert

Was wir in uns sehen - Burlington University -

Was wir in uns sehen - Burlington University
von Sarina Bowen

Als großer Fan der Autorin Sarina Bowen, war sofort klar, dass ich dieses Buch lesen muss und mal wieder war ich von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur begeistert. Es handelt sich um den ersten Band der Burlington University Reihe und wenn die folgenden Bände nur halb so gut sind wie dieses, brauche ich langsam ein neues Bücherregal. Es handelt sich sozusagen um ein Spin-off der True North Reihe, die ich selbst (noch) nicht gelesen habe, aber nach der Hälfte dieses Buches, habe ich mir den ersten Teil der True North Reihe gleich gekauft. Ich spreche also aus Erfahrung, wenn ich sage, dass man dieses Buch ohne Probleme lesen kann, auch wenn man die True North Reihe noch nicht kennt. Natürlich wird man leicht gespoilert, was aber nicht weiter schlimm ist.

 

Allein das Cover hat mich schon wieder überzeugt. Ich finde das Cover passt optisch gut zu den anderen Büchern der Autorin, hat jedoch seinen ganz eigenen Charme. Mich erinnern die Blätter auf dem Cover an Vermont, dem Handlungsort der Geschichte, dabei war ich selbst noch nie dort, nur durch das Buch. Ich liebe es wenn das Cover den Inhalt widerspiegelt und zudem noch so schön mit den Farben gestaltet wurde, dass es einfach nur das Gesamtbild meines Bücherregals abrundet. Aber nicht nur das Cover hat meine Aufmerksamkeit auf sich gelenkt, sondern auch der Klappentext, der einfach nur Lust auf mehr macht, schließlich ist das Thema Sekte nicht wirklich präsent in diesem Genre und hat mich daher sehr neugierig gemacht.

 

Wer Sarina Bowen kennt, weiß natürlich bescheid um ihren wundervollen, mitreißenden Schreibstil. Die Autorin meistert die Gradwanderung zwischen sanften Einstieg und sofort mitten im Geschehen mit Bravour. Von der ersten Seite an habe ich mich gefühlt als wäre ich Teil der Geschichte und trotzdem durfte ich die einzelnen Charaktere langsam kennenlernen. Schön fand ich auch, dass man den Charakter und die Persönlichkeit von Dylan und Chastity erst im Laufe des Buches entschlüsseln konnte, oft waren sie mir geradezu Beginn noch etwas geheimnisvoll. Es hat jedoch großen Spaß gemacht die Charaktere der Protagonisten zu ergründen. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und die gewählte Sprache entspricht dem Genre, ist also nicht sehr hochtrabend und liest sich daher locker leicht. Die Seiten flogen nur so dahin und es fiel mir sehr schwer, dass Buch zwischendrin beiseite zu legen.

 

Sarina Bowen hat es auch in diesem Buch mal wieder geschafft, den Charakteren ein Herz zu schenken und damit Leben einzuhauchen. Besonders Chastity ist ein äußerst interessanter Charakter durch ihre Vergangenheit. Leider hatte sie durch das Aufwachsen in einer Sekte lange Zeit nicht die Möglichkeit sich zu der Person zu entwickeln, die sie in ihrem Inneren schon immer war. Ich fand es sehr interessant, wieviel Chastity nicht kennt aus der modernen Welt und oft erscheint sie dadurch sehr naiv. Ich verstehe, dass sie so schnell wie möglich alles nachholen will, was sie verpasst hat und es hat mir sehr viel Spaß gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Chastity ist ein Charakter, den man sofort ins Herz schließen muss und den man am liebsten beschützen aber auch mal kräftig durchschütteln möchte.

Dylan war mir auf Anhieb nicht ganz so sympathisch, zumindest nicht jeder seiner Charakterzüge, denn Dylan scheint zwei Persönlichkeiten zu haben, die aber im Laufe der Zeit aufeinanderprallen, was die Story auch sehr spannend macht. Natürlich hat auch er seine Probleme und seine Handlungen ergeben auch schon Sinn, wenn man diese Berücksichtigt, trotzdem übertreibt er manchmal meiner Meinung etwas. Mir hat besonders der liebevolle Dylan gefallen, der sich um seine Freunde kümmert und Rücksicht auf deren Gefühle nimmt. Auch seine Entwicklung war schön mitzuerleben und ich glaube Chastity hat einen großen Teil dazu beigetragen.

Aber nicht nur die zwei Protagonisten wurden von der Autorin liebevoll gestaltet, sondern auch die Nebencharaktere konnte man nur ins Herz schließen. Ellie und Ricky sind Freunde, die man sich selbst nur wünschen kann und ich hoffe, dass beide einen eigenen Band bekommen, denn ich habe so das Gefühl, dass es sich lohnen wird, ihre Geschichten zu erzählen, denn beide scheinen eine aufregende Vergangenheit zu haben.

 

Ich kann nur sagen, wer so wie ich die Finger von Liebesgeschichten, voller Höhen und Tiefen und Emotionen nicht lassen kann, wird dieses Buch lieben.