Rezension

Ein Wohlfühlbuch mit ganz viel Herbststimmung

Was wir in uns sehen - Burlington University -

Was wir in uns sehen - Burlington University
von Sarina Bowen

Bewertet mit 4 Sternen

„Burlington University“ ist die brandneue Dilogie von New Adult-Queen Sarina Bowen und ein Spin-Off zu ihrer True North-Reihe über die Vermonter Farmer-Familie Shipley. Als großer Fan dieser Reihe war ich natürlich sehr gespannt auf die Burlington University. In Band 1 „Was wir in uns sehen“ gibt es ein Wiedersehen mit Dylan Shipley, der inzwischen mit seiner besten Freundin Chastity auf der Uni ist und es dort anständig krachen lässt. Doch Chastity hat nicht nur freundschaftliche Gefühle für Dylan…

Was ich besonders mag an Sarina Bowens Büchern, ist die Vielseitigkeit ihrer Charaktere und wie stark sie sich im Laufe der Geschichte entwickeln. So auch hier: Dylan ist einerseits ein richtiger Junge vom Land, der liebend gerne auf einen Plausch mit seinen Ziegen im Stall vorbeischaut und jedes Wochenende heimfährt, um auf der Familienfarm zu helfen. Er ist loyal, liebenswert und lustig - ein richtiger Typ zum Pferdestehlen. Andererseits ist Dylan ein totaler Playboy, beziehungsscheu und geprägt von Bindungsängsten. Es ist wunderschön, zu sehen, wie er sich im Laufe des Buches weiterentwickelt, Gefühle zulässt und sich auf die Liebe einlässt.

Auch Chastity gefällt mir gut, wobei es bei ihr vor allem ihre Vergangenheit als Mitglied in einer Sekte ist, die ich so spannend finde. Ein absolut krasses Thema – man möchte sich gar nicht vorstellen, dass es sowas auch in Wirklichkeit gibt. Die Jahre in der Sekte haben Chastity jedenfalls nachhaltig geprägt, aber nicht gebrochen. Sie lässt ihre Gefühle zu, ist wissbegierig und neugierig auf das Leben. Für meinen Geschmack war sie bei körperlichen Themen zu abgeklärt – hier hätte ich mehr Ehrfurcht, Erstaunen oder irgendeine Art von Reflexion erwartet. 

Bei den Charakteren wäre auch noch Dylans Mitbewohner Rickie lobend zu erwähnen – was für eine tolle, schillernde Figur Sarina Bowen hier entwickelt hat! Ich freue mich, in Teil 2 von ihm und Daphne zu lesen.

Schön fand ich auch das regelmäßige Wiedersehen mit den anderen Mitgliedern der Shipley-Familie. Die wochenendlichen Ausflüge zur Farm fühlten sich an wie ein Nach-Hause-Kommen und sie steigerten das Herbst-Feeling, das das gesamte Buch verbreitet. Die Geschichte ist kein klassischer College-Roman, sondern eben ein Spin-Off zur True North-Reihe. Das heißt, es gibt zu gleichen Teilen Szenen auf der Farm und Szenen an der Uni – für mich eine gute und ausgewogene Mischung.

Mein Fazit: Es ist nicht mein Lieblingsbuch von Sarina Bowen, aber es ist dennoch sehr empfehlenswert, vor allem als Abrundung der True North-Reihe. Gerne vergebe ich 4 von 5 Sternen und freue mich auf die Fortsetzung!