Rezension

Ich habe einiges an Kritik, aber ich fand es nicht schlecht

Like Gravity -

Like Gravity
von Julie Johnson

Bewertet mit 3 Sternen

Triggerwarnung: Stalking und Trauma!

 

Als sie sechs Jahre alt war, musste Brooklyn ihrer Mutter beim Sterben zusehen. Ein Mann hat sie einfach erschossen und das Auto gestohlen mit Brooklyn darin. Bis heute wird sie von Albträumen gequält und versucht, niemanden jemals wirklich an sich herankommen zu lassen. Doch Finn ist das egal. Ihn fasziniert Brooklyn und egal, wie sehr sie ihn auch zurückweist, er bleibt an ihr dran, bis auch ihr klar wird, dass sie ihr Herz nicht für immer verschließen kann. Aber jemand scheint Brooklyn zu beobachten, sie wird bedroht und erhält merkwürdige Anrufe. 

 

 

Mir tat Brooklyn direkt von Anfang an schrecklich leid. Was sie da durchgemacht hat – kein Wunder, dass sie vieles verdrängt hat und Menschen auf Abstand hält. Sie ist einfach tief verletzt und auch danach war ihr Leben nicht leicht.

 

Finn hat mich sehr lange extrem genervt – gut, beide haben das getan, wenn sie zusammen waren. Ich fand ihn stellenweise wirklich unerträglich und Brooklyn ebenso. Dieses ständige Gezicke, Gekeife und die blöden Anspielungen. Es hat wirklich lang gedauert, bis sie diese Phase überwanden und man endlich die „echten“ Charaktere kennenlernen durfte.

 

Das große Problem bei dem Buch war für mich aber, dass es extrem vorhersehbar war – und das leider auch für die Protagonisten, hätten sie mal 1 und 1 zusammengezählt. Es war wirklich so offensichtlich, dass man an ihrer Intelligenz zweifeln muss, weil sie es nicht gerafft haben. Vor allem Brooklyn kommt dabei schlecht weg, weil sie diejenige ist, die eigentlich über alles Bescheid weiß, aber null davon kombinieren kann, bis es ihr wirklich ins Gesicht springt.

Leider reagiert sie dann auf einen Teil darauf auch noch sehr Klischee und das ist echt richtig, richtig schade.

 

 

Fazit: Mich haben beide Protagonisten, sobald sie aufeinander getroffen sind, leider sehr lange genervt. Das waren für mich keine witzigen Schlagabtäusche, sondern es war einfach nur nerviges gegenseitiges Ankeifen, -zicken und blöde Sprüche. Das hat bei beiden ordentlich an der Sympathie gekratzt, bis diese Phase endlich überwunden war. Erst dann hat man erfahren, was wirklich in den beiden steckt.

Die Nebencharaktere blieben extrem blass und waren praktisch nur Namen, bis auf Brooklyns beste Freundin Lexi, die aber eher Minus- als Pluspunkte gesammelt hat. Ich empfand sie lange als sehr egoistisch und kindisch.

 

Leider war das Buch extrem vorhersehbar, auch für die Protagonisten, allen voran Brooklyn, die es nicht geschafft haben, das offensichtliche zu erkennen. Wirklich als würden blinkende Pfeile draufzeigen und es buchstabieren, aber nö, wird lieber komplett ignoriert.

Als dann doch mal etwas kombiniert wird, ist die Reaktion darauf leider auch sehr klischeehaft. Das ist echt schade.

 

Insgesamt hat sich das Buch durch den deutlich besseren zweiten Teil nochmal gerettet, aber es war zu vorhersehbar für mich und zu Klischee in einigen Bereichen und zu dramatisch. Das ist echt schade, weil es mir, wäre es in einigen Teilen etwas zurückgeschraubt worden, wirklich richtig gut hätte gefallen können. So reicht es nur für richtig knappe 3 Sterne und ich hatte sehr lange überlegt, ob ich noch einen halben abziehen muss.