Rezension

Die Charaktere und ich sind keine Freunde geworden.

Like Gravity -

Like Gravity
von Julie Johnson

Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich unglaublich schön, allein die Kapitelüberschriften sind ein Blickfang.
Trotzdem habe ich mich mit dem Inhalt leider ein wenig schwergetan.
Da es mein erstes Buch von Julie Johnson war, ist mir zuallererst der Schreibstil der Autorin positiv aufgefallen. Dieser hat meiner Meinung nach sehr gut zu der Geschichte gepasst, ein wenig poetisch mit vielen tiefgründigen Zitaten, die ich mir auch direkt markiert habe.

Trotzdem ist es mir sehr schwergefallen, warm mit der ganzen Geschichte zu werden, was vermutlich an den Charakteren lag. Keiner von ihnen ist mir bis zum Ende so richtig ans Herz gewachsen, geschweige denn, dass ich mich mit einer Person gut identifizieren konnte.
Brooklyn hat eine sehr schwere Kindheit hinter sich, die ich wirklich niemandem wünsche, weswegen ich ihre Art, Menschen nicht an sich ranzulassen, in einem bestimmten Maß definitiv noch nachvollziehen konnte. Sie steckt Menschen grundsätzlich immer in Schubladen, und auf Dauer war dieses Denken sehr anstrengend, zumal es sich meiner Meinung nach bis zum Ende nicht wirklich verbessert hat. Umso eigenartiger war es am Anfang, dass sie Finn sehr schnell vertraut hat, obwohl er doch in der klischeehaften „Arschlochschublade“ steckte - was sie im nächsten Moment wieder behauptet hat. Ich mochte Finn ganz gerne, auch wenn ich keinen extremen Bezug zu ihm aufgebaut habe, da er teilweise ziemlich schräg und besitzergreifend war. Leider war auch Lexi, Brooklyns beste Freundin, nicht ganz so mein Fall – bis zum Ende habe ich diese Freundschaft zwischen den beiden nicht so ganz durchschaut.

Versteht mich bitte nicht falsch – das Buch war keinesfalls schlecht. Es gab zahlreiche Szenen, die ich wirklich toll fand. Aber dann gab es wieder diese kleinen Momente, in denen ich dachte: „Musste das jetzt wirklich sein?“ Welche mir einfach das Lesen vermiest haben. Nichtsdestotrotz fand ich das Ende wirklich gut, es hat nochmal so einiges herausgerissen, da es super spannend war und die gesamte Handlung in eine thrillerartige Richtung ging, die ich bei diesem Buch nicht erwartet hätte.
Auch wenn der Rest des Buches relativ vorhersehbar war, gab es einen Plotwist, der für mich reichlich unerwartet kam.
Letztendlich kann ich persönlich keine Leseempfehlung für dieses Buch aussprechen, jedoch denke ich, dass es vielen gefallen könnte, und habe auch schon einige positive Meinungen dazu gehört.