Rezension

Mittelmäßiger Romanthriller

Like Gravity -

Like Gravity
von Julie Johnson

INHALT

Brooklyn hat ihr ganzes Leben lang schon viel Schmerz empfunden. Sie musste als kleines Kind mit ansehen, wie ihre Mutter ermordet wurde und später auch noch als Schutzschild des Mörders hinhalten. Doch Stück für Stück scheint sie ihren Schmerz zu vergessen, wenn sie mit Finn, dem Leadsänger einer Band, zusammen ist. Doch was versteckt er?

CHARAKTERE

Finn war ein sehr angenehmer Charakter. Mit ihm wurde zwar nicht eine neue Kategorie an Jungs erfunden, dennoch ist seine sarkastisch flirtende Art wirklich witzig gewesen. Ich denke aber, dass er mit seinen eigenen Sichtweisen noch etwas mehr Tiefe zu seinem Charakter haben könnte. Dadurch, das wir nicht viel über seine Vergangenheit und seine persönliche Geschichte wissen, scheint es oft, als wäre er einzig und alleine der Love interest von Brooklyn. Das finde ich schade, da es so scheint, als hätte er in seinen jungen Jahren auch schon vieles erlebt.
Brooklyn ist ein sehr schwieriger Charakter. Ihre Trauer und der Schmerz wird in jeder ihrer Handlungen oder Worte klar. Das macht sie zwar zu einem realistischen Charakter, jedoch nicht immer sympathisch. Oft ist ihre abstoßende und kränkende Art kaum zu ertragen. Vor allem was Finn angeht scheint sie sehr ironisch unterwegs zu sein. Zuerst hasst sie ihn ohne Grund. Dann möchte sie nur mit ihm befreundet sein. Dann möchte sie nur Sex mit ihm haben und danach naja... verschwimmt irgendwie alles. Diese Abfolge geht extrem schnell, besonders dafür, dass sie anscheinend doch so sicher ist wenn sie etwas möchte. Dieses teils nervige Schwanken zusammen mit ihrem arroganten Verhalten das sie schon öfters an den Tag legt ´macht nicht gerade die perfekte Mischung für eine Lieblingsbuchcharakter.

HANDLUNG

Ich weiß gar nicht so richtig was ich zu der Handlung sagen soll. Einerseits hat mir der Thriller Aspekt gut gefallen, andererseits war die Auflösung irgendwie unspektakulär. Es war so vorhersehbar und naheliegend, das ich mir wünschte, es gäbe hier einen wirklichen Plottwist. Der Spannungsaufbau an sich ist nämlich wirklich gelungen, immer mal wieder wurde zwischen dem Liebesdrama ein paar neue Hinweise und Bedrohungen ausgelegt und die Spannung stieg. Dafür war dieses Ende dann aber einfach zu unwürdig.
Der andere Plot Twist, was Finn und Brooklyn angeht, kann man eigentlich gar nicht wirklich als solch einen ansehen. Seit Kapitel 3 oder 4 sollte diese Vorahnung bei den Lesern eigentlich schon fast sicher sein und so ist ihre Reaktion darauf aus meiner Sichtweise auch übertrieben.
Da die beiden schon so viele Verluste erleiden mussten, ab es in diesem Buch auch nicht wirklich die Möglichkeit für eine spannende Storyline mit Familienmitgliedern oder sonstiges und das hat irgendwie gefehlt. Ich denke dieser starke Fokus auf der Beziehung zwischen den Beiden hat es dann auch so wirken lassen, als ginge das alles unfassbar schnell.

SCHREIBSTIL

Das war mein erstes Buch von Julie Johnson, da ich aber schon viel positives über ihren poetischen Schreibstil von der "Silver Crow" Trilogie gehört habe, hatte ich doch schon etwas höherliegende Erwartungen. Ihre Art Geschichten zu erzählen ist keinesfalls schlecht, doch sie sticht auch nicht wirklich heraus. Denn Brooklyn hatte so eine traurige Geschichte und dennoch konnte es mich nicht so richtig berühren außerdem war die Entscheidung nur aus einer Sicht zu erzählen auch nicht wirklich die Beste und viel Potential schien verschwendet zu werden.

Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte mit kleinen Thriller- Faktoren, dennoch nichts einzigartiges oder besonderes.