Rezension

Hommage an den Bergbau

Die Sehnsucht nach Licht -

Die Sehnsucht nach Licht
von Kati Naumann

Luisa Steiner arbeitet bereits ihr gesamtes Leben bei der Firma Wismut im erzgebirgischen Bad Schlema. Sie und ihre gesamte Familie hat sich dem Bergbau verschrieben und sind auch damit glücklich. Es ist ein enthaltsames und manchmal auch sehr hartes Leben, aber sie beschwert sich nie. Was allerdings auf der Familie lastet ist das spurlose Verschwinden ihres Onkels Rudolph, der im Jahre 1951 von einem auf den anderen Tag nicht mehr nach Hause zurückkehrte. Um das Rätsel zu lösen setzt sie sich mit der Vergangenheit auseinander und ist bereit auch weite Wege zu gehen, um den Familienfrieden wieder herzustellen...

Die deutsche Autorin Kati Naumann hat mit "Die Sehnsucht nach Licht" aus meiner Sicht eine bewegende und zugleich fesselnde Familiengeschichte geschrieben, die einen hervorragend recherchierten Einblick in den Bergbau im Erzgebirge gewährt. Sie erzählt die Geschichte in einem sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse der Vergangenheit lebendig vor Augen führt. Die ergreifende Familiengeschichte ist von Schicksalsschlägen, familiärem Zusammenhalt und Leidenschaften geprägt. So gelingt es Kati Naumann die sehr gut recherchiert wirkenden historischen Fakten in eine fiktive Geschichte einzuweben und so wieder mit neuem Leben zu versehen. Das Schicksal der Protagonisten hat mich als Leser nicht kalt gelassen, ich habe bis zum Finale mitgefiebert, auch wenn es manchmal schon klar war, dass nicht alles gut enden würde.

Insgesamt ist "Die Sehnsucht nach Licht" für mich eine sehr gut gelungene Familiengeschichte über drei Generationen, die mit einer guten Aufarbeitung der Fakten um das Bergbauunternehmen Wismut, welches in der damaligen DDR im Uranabbau tätig war, punktet und vom Erzähltalent der Autorin getragen wird. Ich empfehle das Buch als spannende und informative Reise in die Vergangenheit sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.