Rezension

Die Sehnsucht nach Licht - Eine Bergbaufamilie im Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht -

Die Sehnsucht nach Licht
von Kati Naumann

Bewertet mit 3 Sternen

Wer sich für den Bergbau und den Landstrich dort interessiert kommt bei dem Buch voll auf seinen Kosten. Mir ist das Ganze oft zu langatmig und zu zäh.

Die Sehnsucht nach Licht, von Kati Naumann

Cover:
Das Cover passt gut zum Handlungsort, ein Tal in Dunst gehüllt.

Inhalt und meine Meinung:
Es geht um die Familie Steiner, die schon jahrzehntelang im Bergbau im Schlematal im Erzgebirge tätig ist. Wir begleiten sie von 1908 bis 2019.
Die Tätigkeit unter Tage ist hart und gefährlich. Doch dieser Landstrich und die Familie bietet noch mehr. (U.a. erfährt man einiges über die Wismut AG).

In zwei Erzählsträngen erfahren wir die Familiengeschichte, die Gegenwart und die Vergangenheit, die sich Schritt für Schritt ins heute bewegt.

Der Beginn ist etwas zäh und langatmig finde ich. So viele Orts- und Grubennamen, das lässt meine Interesse immer wieder abflachen. Es werden viele Bergbauwörter und –begriffe verwendet ohne erklärt zu werden. Auch die Radonanwendungen musste ich erst mal googeln um zu wissen um was es geht.
Als wir in der Zeit des 2. Weltkriegs ankommen, klingen die Beschreibungen für mich sehr oberflächlich. Das Grausame dieser Zeit wird für mich nicht transportiert. Oder war es in diesem Landstrich kaum zu merken?

Das Rätsel um den verschwundenen Bergmann Rudolf wird dann für den Leser recht unspektakulär, und wie ich finde recht früh, aufgeklärt. Das nimmt die wenige Spannung die sich aufgebaut hat, für mich komplett raus.

Immer wieder sind Sprünge im Ablauf, und obwohl die Jahreszahlen den einzelnen Kapiteln voranstehen, tu ich mich oft schwer.

Mit der großen Familie der Steiners tu ich mich auch das ganze Buch hindurch schwer, bis zum Schluss (kein gutes Zeichen). Wäre vorne nicht der Stammbaum abgebildet, den ich so oft aufgeschlagen und nachgelesen habe, wäre ich total aufgeschmissen gewesen. Und obwohl so viel beschreiben wurde, blieben die Personen für mich flach und keine hat besonders herausgestochen. Irgendwie wirkte alles zu konstruiert auf mich. Vor allem auch am Ende die Reise nach Moskau.

Mein Fazit:
Eine Geschichte über Generationen einer Bergbaufamilie im Schlematal im Erzgebirge. Wer sich für den Bergbau und den Landstrich dort interessiert kommt bei dem Buch voll auf seinen Kosten.
Mir ist das Ganze oft zu langatmig und zu zäh.
Von mir 3 Stern.