Rezension

Geschichte einer traditionellen Bergarbeiterfamilie im Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht -

Die Sehnsucht nach Licht
von Kati Naumann

Bewertet mit 3 Sternen

Das gebundene Buch hat eine sehr ansprechende Aufmachung. Bereits das Titelbild des Umschlages gibt dem Leser einen Eindruck vom Handlungsort, der tief im Tal liegt. Sehr hilfreich sind auch der Stammbaum beim Aufschlagen des Buches und die graphische Darstellung des Schlematals. Alles in Allem eine sehr gute Gestaltung. Eine Zeittafel des Bergbaus in diesem erzgebirgischen Abbaugebiet, trägt zu einer guten Präsentation des Romans bei.

 

Die Story handelt von einer Familie Steiner, die seit fünf Generationen im Bergbau tätig ist. Sie spielt auf verschiedenen Zeitebenen und ändert diese häufig. Der oft sehr abrupte Wechsel zwischen den einzelnen Zeiten störte erheblich meinen Lesefluss. Das aktuelle Geschehen nimmt einen großen Raum ein. Die Protagonistin dieser Zeitebene ist Luisa, die im Schaubergwerk mit den Besuchern ehrenamtlich in den stillgelegten Schacht einfährt. Für mich eine Frau, die sehr oberflächlich bleibt und mich mit ihren Handlungen oft nicht überzeugte. Sehr akribisch hat Kati Naumann die Geschichte des Bergbaus, die Gegebenheiten, im Ort, unter Tage und die Tätigkeiten der einzelnen Familienmitglieder geschildert. Zu detailliert . Es mag für Menschen die sich explizit mit den Bergbau, den Arbeitsmitteln, der vielseitigen Begriffe, die ein Laie nicht versteht aber auch nicht verstehen muss, interessant sein. Oftmals dachte ich ein Lehrbuch vor mir zu haben.

 

Gut ist die politische Situation und der Machtanspruch der damaligen Sowjetunion dargestellt. Uns DDR Bürgern waren viele Dinge rund um die Wismut nicht bekannt. Auch um die Gefährlichkeit des Abbaus von Uranerz war der Mantel des Schweigens gebreitet. Von der Autorin hatte ich erwartet, dass sie da mehr ins Detail geht. Aber auch das bleibt recht oberflächlich.

Gern wäre ich tiefer in die einzelnen Charaktere der Steiners eingedrungen. Diese jedoch blieben mir fremd und konnten mich nicht erreichen. Schon die ersten Seiten machten mir den Einstieg in die Handlung beschwerlich. Eine Szene gab es, da wurde ich in meine Vergangenheit versetzt. Auch meine Oma hielt das Essen unter der Federbettdecke warm.

 

Ich finde es schade aber mich konnte dieses Buch nicht überzeugen. Es ist mir zu weitschweifig und bleibt farblos. Durch die vielen Zeitsprünge wirkt das Buch auf mich sehr konstruiert.