Rezension

Glück auf

Die Sehnsucht nach Licht -

Die Sehnsucht nach Licht
von Kati Naumann

Bewertet mit 3 Sternen

Das Leben der Familie Steiner wird geprägt von der Arbeit unter Tage und somit von der “Sehnsucht nach Licht”. Mehrere Generationen sind am Abbau von Erz und Uran im sächsischen Bad Schlema beteiligt und teilen dieses Familienschicksal. Im Vorsatz des Buchs sorgen ein Stammbaum und eine Umgebungskarte für Orientierung.

Die Autorin Kati Naumann greift auf ihr bewährtes Rezept zurück und erzählt eine Familiengeschichte über etwa ein Jahrhundert vor dem Hintergrund eines Handwerks und den Umbrüchen der Zeiten. 

„Das Wort Uran benutzte niemand. Die ganz Alten nannten es Pechblende und für die Jüngeren war es einfach das Metall.“ Für mich war es neu und interessant zu erfahren, dass im Erzgebirge gleichzeitig radioaktives Material abgebaut wurde und eine Radonheilquelle gegen allerlei Leiden genutzt wurde.

Die Härte des Alltags der Bergleute wird eindringlich geschildert. Besonders eine Szene, in der eine durch einen Einsturz eingeschlossene Gruppe das Steigerlied anstimmt, hat bei mir eine Gänsehaut hervorgerufen. Es ist mir dahingegen unerwartet schwergefallen, zu den Figuren der heutigen Zeit eine Verbindung aufzubauen, da die Entwicklungen auf mich etwas konstruiert wirkten. Alles in allem liegt hier ein solider historischer Roman vor, den ich gerne gelesen habe.