Rezension

Spannender Wissenschaftsthriller mit origineller Prämisse

Probe 12 -

Probe 12
von Kathrin Lange

Bewertet mit 4 Sternen

„Probe 12“ von Kathrin Lange und Susanne Thiele passt genau in unsere Zeit: ein Wissenschaftsthriller, der sich mit drohenden Pandemien und ihren Gegenmitteln beschäftigt. Hier geht es nicht nur spannend zu, hier lernt man auch noch etwas!

Die Corona-Pandemie ist vorbei, aber in der Welt der Wissenschaft ist man sich einig: Das wird nicht die letzte Pandemie gewesen sein. Eine Bewegung namens „Pandemic Fighters“ kämpft für mehr Prävention und Forschungsgelder, während in Berlin ein Bioterrorist sein Unwesen treibt und anderswo an neuartigen Therapien mithilfe sogenannter Phagen geforscht wird. Diese Forschung ist jedoch äußerst attraktiv und droht in die falschen Hände zu geraten. Das möchten die Wissenschaftsjournalistin Nina und der Foodblogger Tom, der eine todkranke Tochter hat, unbedingt verhindern und verstricken sich so in ein Wirrwarr aus unterschiedlichen Interessen, die es jedoch im Kern alle auf eins abgesehen haben: die neuartige Phagentherapie von Ninas ehemaligem Mentor.

„Probe 12“ ist ein Roman mit ausgesprochen vielen Handlungssträngen, die das Chaos der modernen Welt hervorragend illustrieren. Das birgt jedoch auch einige Fallstricke, denn ab und zu geht es auch im Roman etwas chaotisch zu. Stets im Vordergrund steht jedoch der Gegenstand, nämlich die Phagentherapie. Was das ist, das erklären die Autorinnen im Buch recht ausführlich und leisten damit auch noch einen Beitrag zur Allgemeinbildung. Neben diesen Ausführungen geht es jedoch meist ziemlich rasant zu: mehrere Morde, mögliche Anschläge und Drohungen sorgen für ein dauerhaft hohes Spannungsniveau.

Ein insgesamt ausgesprochen spannender und zugleich lehrreicher Thriller, der manchmal ein paar zu viele Schauplätze aufmacht. Jedoch eine lohnenswerte Lektüre, vor allem wenn man sich für Neuerungen in den Naturwissenschaften interessiert.