Rezension

Beängstigendes Zukunftsszenario, das mich nur bedingt von sich überzeugen konnte

Probe 12 -

Probe 12
von Kathrin Lange

Bewertet mit 3 Sternen

Das Cover finde ich sowohl farblich als auch von der Aufmachung her sehr gelungen, auch wenn es eher minimalistisch gehalten wurde. Außerdem passt der Titel super zum Inhalt des Buches, was ich positiv anmerken möchte.
Der Schreibstil des Autorenduos ist grundsätzlich sehr flüssig, an manchen Stellen habe ich mir jedoch als Laie mit ein paar wissenschaftlichen Begriffen und Beschreibungen schwergetan, wodurch mein Lesefluss des Öfteren ins Stocken geraten ist.
Erzählt wird die Story aus vielen unterschiedlichen Perspektiven, was ich normalerweise sehr begrüße, da ich so einen umfassenden Einblick erhalte. Hier haben mich die zahlreichen Sichten allerdings eher gestört, da diese innerhalb eines Kapitels mehrmals wechseln, wodurch die Kapitel für meinen Geschmack oft viel zu lang waren. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass der jeweilige Charaktername über dem jeweiligen Abschnitt gestanden hätte, sodass ich ihn besser zuordnen kann. Auch hatte ich das Gefühl, dass nicht jeder Blickwinkel benötigt wurde und mir dadurch an manchen Stellen die Spannung genommen wurde, da die unterschiedlichen Beweggründe der Figuren erläutert wurden (auch die der gegnerischen Seite).
Die Hauptcharaktere sind hier der Foodhunter Tom Morell und die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg. Beide verfolgen ihre eigenen Absichten, jedoch überschneiden sich diese, sodass sie letztendlich zusammenarbeiten, um gemeinsam ihre Ziele zu erreichen. Unterstützt werden sie dabei durch die Polizistin Christina Voß und den Lobbyisten Max Seifert.
Die Protagonisten an sich fand ich zwar durchaus interessant, doch leider auch sehr klischeehaft. Am sympathischsten fand ich da noch Tom, da ich mich sehr gut in seine Gefühlswelt hineinversetzen konnte.
Die Handlung war für meinen Geschmack spannungstechnisch eher durchwachsen. Einige Szenen wurden mir zu sehr in die Länge gezogen, sodass die Geschichte einige Durchhänger hatte.
Gerade die Szenen aus der Sicht der "Bösen" waren oft eher langweilig, da viele Handlungen noch mal aufgegriffen und Beweggründe erklärt wurden, sodass viele ihrer nächsten Schritte für mich bereits vorhersehbar waren. Die Actionszenen hingegen haben mir gut gefallen, da diese meistens sehr spannend und gut konstruiert waren.
Positiv hervorzuheben ist außerdem, dass der Inhalt fundiert recherchiert und die komplexe Thematik ausgesprochen gut in die Handlung eingeflochten wurde.
Das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen, da die Auflösung, wer denn nun hinter alledem steckt, meiner Meinung nach nicht vorhersehbar war. Das Autorinnenduo hat mir als Leser*in leider kaum Anhaltspunkte gegeben, sodass ich nicht wirklich miträtseln und die Puzzleteile am Ende zusammensetzen konnte.

Fazit:
"Probe 12" ist ein interessanter Wissenschaftsthriller, der mir als Thriller-Fan jedoch leider zu wenig Thrill und spannende Szenen bot, sodass ich die Geschichte nur bedingt weiterempfehlen kann.
3/5 Sterne