Das gewisse Etwas fehlte
Multiresistente Keime gefährden immer mehr die Gesundheit der Menschen und Krankheitsverläufe nehmen oft einen tödlichen Ausgang. Die Antwort darauf scheint der Wissenschaftler Georgy Anasias in Bakteriophagen gefunden zu haben. Doch gerade als die Wissenschaftsjournalistin Nina Falkenberg den Erfolg zusammen mit ihrem Ziehvater Anasias in Tiflis feiern will, wird dieser bei einem Anschlag ermordet. Seine Ergebnisse konnte er glücklicherweise noch nach Deutschland an seinen früheren Assistenten senden. Das Interesse an den wertvollen Phagen ist riesig. Nicht nur bei dem Foodhunter Tom Morell, dessen Tochter mit multiresistenten Keimen zu kämpfen hat und Phagen die letzte Rettung sein könnten, auch andere Gruppierungen machen sich auf die Suche danach. Die Gegner schrecken vor nichts zurück und eine wilde Jagd beginnt…
Das Buch handelt von einem spannenden und spätestens seit der Corona-Pandemie brandaktuellem Thema. Dort, wo schon heutzutage Antibiotika versagen, muss ein neues Mittel her. Das Thema existiert schon lange, hat es aber nie in dem Maße in die Öffentlichkeit geschafft, wie das Corona-Virus. Leider ist in diesem Buch das Thema nur der Aufhänger. Ich hätte mir lieber noch mehr Informationen dazu gewünscht. Stattdessen gibt es wilde Verfolgungsjagden und in die Handlung wurde eine Liebesgeschichte eingeflochten, die niemand gebraucht hat. Der Beginn ist richtig gelungen, man ist sofort in der Geschichte drin, doch dann sinkt der Spannungsbogen immer mehr. Es passiert zwar ständig etwas und das Thema ist auch spannend, aber so richtig gepackt hat es mich nicht. Irgendwie fehlte das gewisse Etwas, das ein Buch zu einem pageturner macht.
Sehr hilfreich fand ich das im Anhang befindliche Glossar zu den wichtigsten Fachbegriffen.
Insgesamt ein durchaus gut gemachter Wissenschaftsthriller, informativ und unterhaltsam zugleich. Positiv auch dass das Autorinnen-Duo sich der Thematik angenommen hat, denn MRE verdient noch viel mehr Aufmerksamkeit.