Rezension

Nicht so überzeugend wie andere Fitzek-Bücher

Mimik -

Mimik
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Gestaltung

Das Cover gefällt mir recht gut. Es sticht mal wieder aus der Masse heraus und wirkt auf den ersten Blick sehr besonders. Dennoch finde ich die Gestaltung des Buches insgesamt ein bisschen langweilig und hätte mehr erwartet.

 

Schreibstil

Der Schreibstil des Autors ist wie gewohnt flüssig und einfach zu lesen. Ich bin sehr schnell in das Buch hineingekommen und auch schnell vorangekommen. An einigen Stellen fehlte mir jedoch leider der Nervenkitzel, die Spannung oder die Bildlichkeit. Irgendwie konnte mich der Autor dieses Mal nicht komplett abholen. Sehr gut hat mir die Schreibweise der "Splitpages" gefallen, da es weitere Blickwinkel auf die Geschichte ermöglicht hat.

 

Handlung

Die Handlung hat mich sehr interessiert und ich finde die Idee klasse! Die ersten zwei Drittel konnten mich auch packen, aber das letzte Drittel hat mich ziemlich enttäuscht. Es gab einige Wendungen, die mich gezwungen haben weiterzulesen. Die Thematik des Buches ist wirklich besonders und habe ich bisher noch in keinem Buch gelesen, aber ich finde leider, dass es ein bisschen kurz kam bzw. meiner Meinung nach hätte Hannah gerne noch mehr von der Mimikresonanz erzählen/ anwenden können. Die Handlung war vorantreibend und ich war gefesselt, aber das Ende war absolut nicht meins. Das letzte Drittel der Geschichte hat sich meiner Meinung nach sehr gezogen und wurde unnötig verlängert. Es war um ehrlich zu sein etwas langweilig. Immer wieder ist Blankenthal kurz davor, Hannah umzubringen, entscheidet sich in letzter Sekunde dann aber doch wieder dagegen und sie fahren irgendwo hin. Das ging mir mit der Zeit leider auf die Nerven, weil es immer das gleiche Muster war und keinerlei Spannung aufgebaut hat, sondern sie eher genommen hat. Und schließlich das Ende und die Auflösung... das mochte ich gar nicht und habe es der entsprechenden Person überhaupt nicht abkaufen können. Das letzte Gespräch der Handlung hat auf mich einfach nicht echt gewirkt. Klar es war eine extreme Überraschung und ziemlich krass, aber ich konnte mich damit nicht anfreunden, es hat für mich nicht in die Geschichte gepasst und wirkte auch dem Rest der Handlung nicht so zugehörig. Die Auflösung, wer der Fischermann ist, war vorhersehbar und kein Schock. Es war irgendwie lasch. Zudem muss ich sagen, dass das Ende für mich irgendwie eine falsche Message schickt. Durch diese viel zu schnell abgehandelte Wendung wurde quasi bestätigt, dass das, was der Fischermann die ganze Zeit über gemacht hat, berechtigt ist. Dass seine Handlungen wichtig und richtig sind. Dass durch ihn eine Katastrophe verhindert werden könnte. Das ist mir nach dem Ende einfach sofort in den Sinn gekommen, weswegen ich es echt nicht mag. 

Also die ersten zwei Drittel der Geschichte - super; das letzte Drittel - zu konstruiert, zu unauthentisch, zu dramatisch, zu langatmig.

Die Charaktere waren leider sehr blass und ich konnte ihnen ihre Handlungen nicht abkaufen. Leider wirkten auch sie auf mich unauthentisch.

 

Fazit

Klasse Idee, aber an der Umsetzung habe ich einige Kritikpunkte, die meiner Meinung nach stark ins Gewicht fallen. Leider konnte mich dieser Fitzek nicht so sehr überzeugen, wie es der Autor sonst schafft. Die Thematik der Mimik ist sehr interessant, aber stand für mich nicht in ausreichender Form im Vordergrund der Geschichte. Ich bin etwas enttäuscht, weil mir das Ende gar nicht gefallen hat, aber insgesamt wurde ich gut unterhalten.